Die große Reise eines kleinen, schwer kranken Buben aus Kamerun ist jetzt wieder an ihrem Ausgangspunkt angelangt.
Es war am 14. Januar 2023, als der Rottweiler Zahnärztin Houma Kustermann bei einem OP-Einsatz Kamerun abends ein kleiner Junge namens Daniel vorgestellt wurde.
Er war zu dem Zeitpunkt fünf Jahre alt und lebte in sehr einfachen Verhältnissen auf dem Land. Sein übergroßer Tumor am Hals drohte ihn zu ersticken.
Entkommen vor grausamem Tod
Daniels einzige Chance, diesem grausamen Tod zu entkommen, war es, ihn mit seinem Vater nach Deutschland zu holen. Dort sollte der Junge onkologisch behandelt und anschließend operiert werden. Im Februar 2023 war Daniel in Rottweil angekommen.
Das Uniklinikum Tübingen nahm sich Daniels an. Die Kosten für seine Behandlung waren enorm und lagen mit allen weiteren Kosten bei circa 550.000 Euro.
Hier half der Rottweiler Verein Hamami mit enormem Einsatz. Er unterstützt die Arbeit von Houma Kustermann in Kamerun, wo sie regelmäßig Kinder mit Kieferspalten und Ähnlichem operiert.

Unglaublich große Hilfsbereitschaft
„Hamami hat es geschafft, durch eine unglaublich große Spendenbereitschaft dies alles zu finanzieren“, so Jürgen Reiter, der an der Seite von Houma Kustermann mit für die Betreuung zuständig war. Der Fall traf in der ganzen Region auf große Aufmerksamkeit und Hilfsbereitschaft.
Tumore reagieren zu wenig auf Therapie
Die Ärzte in Tübingen haben daraufhin die Behandlung in einem angepassten Schema fortgeführt. Allerdings haben die Tumore nicht mehr ausreichend auf die Therapien angesprochen.
Es kam in Absprache mit den Eltern von Daniel zu dem Entschluss, dass nach dem Ende der Therapie alle weiteren Schritte keine Verbesserung von Daniels Lebensqualität bedeuten würden.
Somit sind Daniel und sein Vater nach neun Monaten in Deutschland jüngst wieder zurück nach Kamerun gereist. Begleitet wurden sie von Houma Kustermann und Jürgen Reiter.

Drei Tage auf Reisen
Die Reise dauerte drei Tage. Und dort in der Heimat angekommen, ging es Daniel überraschend gut. Sein Zustand habe sich augenscheinlich erholt und er sei sehr glücklich, zurück zu sein, erzählen die beiden.
Der Empfang zuhause sei voller Stille und Achtsamkeit gewesen. Daniel sei sofort von seiner Lieblingsschwester in Beschlag genommen worden. Habe das Gefühl gehabt, er müsse alles erzählen, was er in Deutschland erlebt habe.
Vor Ort bekomme er nun täglich Besuch von einem Krankenpfleger, der seinen Zustand überprüfe und notfalls mit den Ärzten in Deutschland medizinische Entscheidungen treffe.
Hoffen auf lange Zeit mit der Familie
„Es bleibt zu hoffen, dass Daniel zurück in seiner Heimat noch eine lange Zeit mit seinen Geschwistern und seinen Eltern verbringen darf“, so Jürgen Reiter jetzt nach der Rückkehr von der anstrengenden Reise.
Und Houma Kustermann ergänzt: „Ein besonderer Dank gilt dem Freundeskreis für Daniel, der uns in dieser Zeit sehr stark unterstützt hat.“