Der kleine Daniel aus Kamerun verlässt Rottweil und geht mit seinem Vater nach Hause. Aber nicht, weil der Sechsjährige von seinem Krebs geheilt wäre, für dessen Behandlung er im Februar 2023 nach Deutschland gekommen war. Sondern um noch möglichst viel Zeit mit seiner Familie verbringen zu können.
Denn es ist eine traurige Nachricht, die Houma Kustermann und Jürgen Reiter, seine engsten Unterstützer, bekannt geben müssen: Daniels Krebs konnte, trotz aller Mühen und dem Einsatz modernster Medizin, nicht besiegt werden.
Darum fliegen die Rottweiler Zahnärztin und ihr Partner noch diese Woche mit Daniel und seinem Vater zurück nach Kamerun.
So schnell wie möglich heim zur Familie
„Es ging jetzt alles sehr schnell“, erzählt Jürgen Reiter am Dienstag, 31. Oktober. „Die Ärzte haben uns gestern gesagt, dass die Behandlung abgeschlossen ist und es nun darum geht, dass er eine möglichst lange Zeit zuhause haben kann.“ Und dazu so schnell als möglich zu seiner Mutter und seinen Geschwistern zurückkommt.
„Leider kann in seinem Fall nicht von einer Heilung gesprochen werden. Der Tumor metastasiert und ist nicht zu stoppen“, berichtet er.
Viele Behandlungen, aber kein endgültiger Erfolg
„Eine Vielzahl an unterschiedlichen postoperative Behandlungen wurden angewendet, leider mit dem Ergebnis, dass das Tumorwachstum zwar eingedämmt, aber nicht beseitigt werden kann“, sagt Reiter.
„Somit sind wir zusammen mit seinen Eltern nun so verblieben, dass es das Beste ist, ihn so schnell als möglich zurückzubringen“, erläutert Daniels Unterstützer.
Medizinische Versorgung für Daniel gesichert
Reiter betont, dass für Daniels medizinische Versorgung vor Ort in Kamerun vollumfänglich gesorgt ist. Er selbst reiste dafür zuletzt nach Kamerun, um alles in die Wege zu leiten.
„Wir haben durch unsere Beziehungen mit einem Krankenhaus die Vereinbarung getroffen, dass jederzeit die nötigen Untersuchungen stattfinden können und Daniels Versorgung garantiert ist. Auch die Uniklinik Tübingen unterstützt uns mit den nötigen Medikamenten“, berichtet Reiter.
Schar der Unterstützer unendlich traurig
Dort wie in Rottweil und in der ganzen Schar der Unterstützer ist man unendlich traurig, dass man Daniel nicht heilen konnte.
Vor allem, weil die Prognosen anfangs recht positiv waren. Und Daniel auch all die Behandlungen ohne jegliche Komplikationen durchgestanden hat. Den Ärzten war es gelungen, den Tumor deutlich zu verkleinern.
Immerhin: „Wir können sagen, dass wir ihn so vor einem grausamen Erstickungstod bewahren und seine Lebenszeit verlängern konnten“, betont Houma Kustermann.
Daniel hat in Deutschland eine sehr schöne Zeit erleben dürfen, dafür sorgten die beiden und ihre Mitstreiter. „Und so hat er auch in Kamerun noch wertvolle Lebenszeit geschenkt bekommen.“
Dennoch ist die Trauer groß, „es ist einfach schrecklich zu wissen, dass die Krankheit nicht heilbar ist“, sagt Kustermann.
Enorme Anteilnahme und riesige Spendenbereitschaft
Die unglaublich große Anteilnahme an Daniels Schicksal und die riesige Spendenbereitschaft hat Houma Kustermann, Jürgen Reiter und ihre Mitstreiter überwältigt. Es sind wohl Tausende Menschen in der ganzen Region, die Daniels Kampf um seine Genesung mitverfolgen.
„Wir sind sehr dankbar, dass uns eine so große Zahl an Spendern unterstützt hat. Speziell in Rottweil hat sich eine große Solidargemeinschaft gegründet. Es fällt uns schwer die Dankbarkeit gegenüber so viel Mitgefühl und Hilfe in Worte zu fassen“, teilt das Paar mit.
Dank von ganzem Herzen
Auch Daniels Vater habe ihnen einmal gesagt: Er fühle sich so schlecht dabei, dass er nur Danke sagen könne. Auch sie empfänden das so und sagten nur und von ganzem Herzen Danke.
Wenn Kustermann und Reiter von ihrer traurigen Reise nach Kamerun zurück sein werden, werden sie einen weiteren Infoabend veranstalten, um nochmals ausführlich über den ganzen Verlauf zu informieren. Das war vorher nicht möglich, auch weil das alles jetzt so schnell gehen musste.