Attraktion, Spiel, Sport und Faszination – auf der Südwestmesse Villingen-Schwenningen kommt alles zusammen. In den Hallen und auf dem Freigelände können die Besucher einiges unternehmen, wozu sie sonst kaum Gelegenheit haben. Hier sind fünf spannende Aktivitäten für Groß und Klein:

1. Holzspiele im Freigelände testen

Bunt angemalte Holzspiele begrüßen die Besucher direkt nach dem Eintritt auf das Messegelände und machen gleich auf einen Stand aufmerksam: „Wenn sich die Leute daran erfreuen, habe ich alles erreicht“, sagt der Macher Manne Schneider. Mit wenigen Materialien, Brettern und Schnüren hat er Spiele aus alten Zeiten wieder aufleben lassen – so, wie sie schon seine Großeltern gebaut hatten.

Manne Schneider ist mit voller Leidenschaft am Start. Mit seinen selbstgemachten Holzspielen sei er in Deutschland einmalig, versichert ...
Manne Schneider ist mit voller Leidenschaft am Start. Mit seinen selbstgemachten Holzspielen sei er in Deutschland einmalig, versichert der Standbetreiber. | Bild: Elisa Gorontzy

Darin hat sich Schneider anfänglich 2017 in seiner Garage ausprobiert. „Das Rad habe ich zuerst gemacht. Dann hat es mich überkommen“, sagt der Fürstenberger.

Wie das Spiel funktioniert, zeigt er auf der Messe. Dem Rad gibt er einen kleinen Schubs, schon rollt es über die geschwungenen Holzbretter. Je nachdem, wo es stehen bleibt, werden Punkte vergeben oder abgezogen. „Es braucht die Spielregeln, die Seele des Spiels, sonst sind es nur Bretter“, sagt der leidenschaftliche Macher.

Den Spaß an seinen Kreationen teilt er mit den Besuchern, die das Angebot gerne ausprobieren. Lena Schaible und Tim Kromer aus Vörenberg spielen zum Beispiel Kraftprotz und Gorilla um die Wette. Die Freude der Besucherin ist groß, als sie als erste mit ihrer Figur das Ziel erreicht.

2. Boxen in der Halle D

Sportlich wird es in der Halle D auf dem Messegelände. Dort können Besucher in den Ring steigen. Der Kampfsportverein Boxing VS macht einige Übungen vor. Gebeugte Knie, Schlag links, Schlag rechts, Deckung, Sprung zurück – während des Schnupperkurses wird schnell klar: Für diese Bewegungen wird Ausdauer gebraucht.

Unter der Woche auf der Südwestmesse, am Wochenende auf Wettkämpfen: Am 28. Juni treten Mitglieder von Boxing VS bei den Street Games in ...
Unter der Woche auf der Südwestmesse, am Wochenende auf Wettkämpfen: Am 28. Juni treten Mitglieder von Boxing VS bei den Street Games in der Helios Arena gegen die serbische Nationalmannschaft an. | Bild: Elisa Gorontzy

Motiviert werden die Besucher von dem Trainer Raphael Scherer, dem die Leidenschaft zum Sport deutlich anzusehen ist. Seit fünf Jahren unterrichtet er Mitglieder zwischen fünf und zwanzig Jahren, weibliche wie männliche. 14 Jahre lang ist er schon selbst Mitglied des Vereins in Villingen-Schwenningen, der für ihn wie eine gigantische Familie ist.

Raphael Scherer ist passionierter Trainer bei Boxing VS. Im Ring auf dem Messegelände wird deutlich, was die Sportler können – das freut ...
Raphael Scherer ist passionierter Trainer bei Boxing VS. Im Ring auf dem Messegelände wird deutlich, was die Sportler können – das freut ihn. | Bild: Elisa Gorontzy

Die Messe sieht der 23-Jährige als Möglichkeit, den Leuten zu zeigen, was ihn am Sport begeistert: „Fitness, Ehrgeiz und Zusammenhalt – obwohl wir beim Training gegeneinander boxen, sind wir füreinander da, geben gegenseitige Tipps und pushen uns für die Wettkämpfe.“

3. Überschlagsimulator in der Halle Y

Eine Attraktion wie aus einem Freizeitpark wartet auf die Besucher in Halle Y. Hier steht der ADAC mit seinem Überschlagssimulator. Hineingesetzt und angeschnallt fängt das Auto an, sich über Kopf zu drehen. „Es ist eine kleine Attraktion für Leute, die sich mal überschlagen wollen – und das lieber hier als auf der Straße“, sagt der ADAC-Handelsvertreter Lasse Jenkner.

Lasse Jenkner ist ADAC Handelsvertreter auf der Südwestmesse. Dort steuert er den Überschlagsimulator.
Lasse Jenkner ist ADAC Handelsvertreter auf der Südwestmesse. Dort steuert er den Überschlagsimulator. | Bild: Elisa Gorontzy

Denn was am Messestand Spaß macht, hat einen ernsten Hintergrund. Die Handelsvertreter sensibilisieren Besucher vor Ort, wie sie sich bei einem Unfall verhalten sollten. „Sobald sich das Auto überschlagen hat, sollten die Hände an die Decke gedrückt werden. So fließt das Blut im Körper auch in die Arme und nicht nur in den Kopf, der sonst zu stark unter Druck stehen würde. Dadurch wird vermieden, ohnmächtig zu werden“, erklärt Jenkner.

4. Kelten und Germanen besuchen

Ein verführerischer Geruch lockt zum Kelten- und Germanenstamm Sugambrer auf dem Freigelände. Dort bereiten Mitglieder des Vereins einen köstlichen Eintopf zu. Das Feuer dafür weiß der Gründer Wolfgang Böhm mit Steinen anzuzünden – so wie es in der Geschichte gemacht worden ist.

Vanessa Janine Böhm, Claudia Auschner-Bendix, Dirk Indermark, Sabine Beuchert, Liam Milo Böhm, Wolfgang Böhm, Björn Mollenhauer und ...
Vanessa Janine Böhm, Claudia Auschner-Bendix, Dirk Indermark, Sabine Beuchert, Liam Milo Böhm, Wolfgang Böhm, Björn Mollenhauer und Roberto Fargnoli (von links) von dem Kelten- und Germanenstamm Sugambrer. | Bild: Elisa Gorontzy

Besucher können in die germanische Kultur eintauchen und mitmachen: Korn mahlen, Teig machen und Stockbrot backen. Viel Abwechslung gibt es mit Zauberei, Bogenschießen, Schatzsuche, historischer Verkleidung und spannenden Erzählungen am Lagerfeuer.

Böhm weiß viel über die Geschichte. Auf der Messe trägt er selbstgemachte und authentische Kleidung. „Die Tunika ist nichts anderes als das T-Shirt von heute“, sagt der Vereinsgründer.

Viele weitere Kleidungsstücke und Sprichwörter haben ihren Ursprung in der alten Geschichte. „Ich finde es interessant zu erfahren, wie die Dinge und Worte entstanden sind“, sagt Böhm, der sichtlich mit Herz bei der Sache ist. Wer mehr über die Herkunft von Begrifflichkeiten wie „Brett vor dem Kopf“ oder „alles in Butter“ erfahren möchte, ist beim germanischen Stamm richtig.

5. Falschgeld in der Halle Y prüfen

Ein Batzen Geld liegt auf den Stehtischen am Stand der Deutschen Bundesbank, Filiale Villingen-Schwenningen. Doch welcher 50-Euro-Schein ist echt und welcher eine Fälschung? Die Sicherheitsmerkmale der zweiten Europaserie der Banknoten kennt Maike Fenski aus dem Leitungsteam der Filiale.

Maike Fenski von der Deutschen Bundesbank, Filiale Villingen-Schwenningen, gibt Tipps, wie Messebesucher echte von gefälschten Scheinen ...
Maike Fenski von der Deutschen Bundesbank, Filiale Villingen-Schwenningen, gibt Tipps, wie Messebesucher echte von gefälschten Scheinen unterscheiden können. | Bild: Elisa Gorontzy

„Wir haben hier zwei Banknoten. Auf der einen kann man das Wasserzeichen gut erkennen, auf der anderen gibt es nur einen Aufdruck“, nennt sie ein Merkmal, anhand dessen Besucher Falschgeld erkennen können. Sie erwähnt auch den Sicherheitsfaden, der in der Regel sehr dunkel in der Mitte des Scheins durchschimmert. Auch dieser kann ein Anhaltspunkt sein.

Dieses Wissen wird im Alltag nicht zwingend gebraucht. Fenski betont: „Wir haben kein Falschgeldproblem in Deutschland. Aber es ist für die Messebesucher trotzdem schön, einmal die Möglichkeit zu haben, einen falschen Schein in der Hand zu halten und darüber Bescheid zu wissen.“

Welcher Geldschein ist echt, welcher falsch? Das können Messebesucher am Stand der Deutschen Bundesbank herausfinden.
Welcher Geldschein ist echt, welcher falsch? Das können Messebesucher am Stand der Deutschen Bundesbank herausfinden. | Bild: Elisa Gorontzy

Das Interesse ist groß, wie ein Blick in die Menge zeigt. Die Besucher halten die 50er gegen das Sonnenlicht und inspizieren sie genau. Einige finden die Blüte unter den Geldscheinen.