Lange hat man bei der Nachsorgeklinik in Tannheim auf das neue Kinderhaus hingefiebert. Dringend wurden neue Gruppen- und auch Therapieräume benötigt.
Jetzt ist es endlich soweit: Das Kinderhaus, zu dessen Bau die Leserinnen und Leser des SÜDKURIER mit ihren großzügigen Spenden einen erheblichen Teil beigetragen haben, ist in Betrieb.
Zur Einstimmung auf die Eröffnung gab es zunächst im Kaminraum der Klinik, einem beliebten Treffpunkt für die Patienten, ein eigens getextetes Luftballonlied zu Ehren des neuen Kinderhauses.
Die Begeisterung für diesen Meilenstein in der Weiterentwicklung der Nachsorgeklinik Tannheim war deutlich zu spüren. Mit dabei waren auch Vertreter der Unterstützer der Klinik, so auch für den SÜDKURIER Andreas Ambrosius, Mitglied der Chefredaktion.
Auf mehr als 500 Quadratmetern Nutzfläche verfügt die Nachsorgeklinik in Tannheim künftig über zwei neue Gruppen- beziehungsweise Therapieräume, einen dritten flexibel nutzbaren Raum, eine neue Holz-Therapie-Werkstatt und die dazugehörigen Sanitärräume.

Dabei gelang dem Architekten Michael Rebholz und seinen Mitarbeitern das Kunststück, das Kinderhaus auf einem Klinikgelände unterzubringen, das eigentlich schon längst am Rande seiner Platzressourcen angelangt ist.
Zentral zwischen den Hauptgebäuden gelegen und an das Haupthaus angebunden ließ man das Kinderhaus zu einem großen Teil im Erdboden verschwinden. Es wurde im Wesentlichen unter das umgebende Bodenniveau abgesenkt und unterirdisch in das Gelände eingebaut – und bekommt dennoch viel Tageslicht.
Die Apartments der Patienten, andere Therapieräume und auch die medizinische Abteilung sind durch die zentrale Lage des neuen Kinderhauses einfach zu erreichen.

Mit 1,8 Millionen Euro Kosten rechnete man zunächst. Doch seit der ersten Planung sind in schwieriger Zeit die Baukosten, die Kosten für Baumaterialien, für Handwerksbetriebe und die Energie explodiert. 3,3 Millionen Euro musste die Klinik letztlich investieren.
Für einzelne Gewerke sei es schwierig gewesen bei den Ausschreibungen überhaupt ein tragbares Ergebnis zu erzielen, berichtet Geschäftsführer Roland Wehrle.
Seit 2019 spielte das Kinderhaus nicht zuletzt aufgrund des nicht zu vermeidenden Anstiegs der Baukosten immer wieder eine Rolle bei den Spendenaktionen des SÜDKURIER.

Vor gut zwei Jahren erfolgte der Spatenstich. Auf etwas mehr als 1,5 Jahre echte Bauzeit blickt man bei der Nachsorgeklinik bislang zurück.
Umso größer ist nun die Freude, dass das neue Kinderhaus jetzt in Betrieb gehen kann. „Mit diesen neuen Gruppenräumen sind wir für die Zukunft aufgestellt“, sagte Geschäftsführer Thomas Müller dann auch bei der Eröffnung. Jetzt gibt es den notwendigen Platz für die altersgerechte Betreuung der Patienten und deren Geschwisterkinder, der bislang fehlte.