Roland Brauner ist sauer: Der stellvertretende Leiter des VS-Forstamtes registriert wieder deutlich mehr illegale Müllablagerungen in den Wäldern rings um die Doppelstadt. Aktueller Fall: Eine illegale Strohabladung im städtischen Forst im Bereich des Bitzelenweges, unweit des Nordrings Schwenningen.
„Wir reden hier von einer wirklich großen Menge Stroh“, so Brauner. Vielleicht sei das Stroh ja auch vom Hänger gerutscht, aber dann könnte sich der Fahrer des Hängers ja melden. Dann hätte man gemeinsam besprechen können, was zu tun ist. So bringt das Forstamt den Fall jetzt zur Anzeige, wohl wissend, dass die Aufklärungsquote gegen Null geht. „Trotzdem ist es wichtig, diese Fälle konsequent anzuzeigen.“
Am Donnerstag, 15. August, – zwei Tage nachdem die Stadt den Vorfall mitgeteilt hatte – bestätigt Forstamtsleiter Tobias Kühn, dass mittlerweile das Stroh weg sei. Der Verursacher habe es abgeholt, offensichtlich war die Ladung schlecht gesichert und das Stroh ist vom Hänger gerutscht. Auch Kühn appelliert, in solchen Fällen einfach kurz beim Forstamt anzurufen, dann könne man sich viel Arbeit ersparen. (Dieser Absatz wurde von der Redaktion nachträglich hinzugefügt, um die Geschichte zu aktualisieren.)
Ein Beweisfoto würde helfen
Zwar handelt es sich Falle des Strohhaufens um ein Missgeschick, doch illegale Müllablagerungen im Wald sind längst keine Seltenheit mehr. In Niedereschach sind aktuell zahlreiche Altreifen einfach im Wald entsorgt worden und zwischen Schwenningen und Zollhaus waren es vor einigen Wochen Teppichreste und anderer Müll, über den sich ein Leser aufgeregt hat.
Hier appelliert Roland Brauner an Passanten, einfach ein Bild zu machen, wenn sie zufällig eine illegale Müllentsorgung beobachten. „Es muss niemand den Helden spielen und die Müllfrevler ansprechen, uns würde wie gesagt ein Beweisfoto schon helfen.“

Denn selbst wenn im Müll irgendein Hinweis auf den Verursacher enthalten ist, könne dieser behaupten, sein Müll sei ihm gestohlen worden. „Das ist schon vorgekommen“, stöhnt Brauner. Man müsse die Müllsünder wirklich in flagranti erwischen oder eben ein Beweisfoto vorlegen können, um sie für das Vergehen zu belangen.
Hohe Kosten für die Beseitigung
Klar ist: Die Beseitigung dieser illegalen Müllablagerungen kostet Geld: Im Fall des riesigen Strohbergs schätzt Brauner die Summe auf 500 bis 1000 Euro.
Sperrmüll ist sogar kostenfrei
Oft werden große Mengen Müll illegal entsorgt: „Da reden wir nicht von ein oder zwei Säcken Abfall“, so Brauner. Er versteht nicht, was in den Menschen vorgeht, die so etwas tun: „Es gibt zahlreiche Möglichkeiten bei uns, wirklich jede Art von Müll loszuwerden.“ Ein Sperrmüll oder sogar die Anlieferung auf der Mülldeponie in Tuningen sei zweimal im Jahr kostenfrei.