Es sind schon Hunderte, und es werden immer mehr: Frei lebende Katzen bereiten den Mitgliedern des Tierschutzvereins Villingen-Schwenningen vor große Sorgen. Engagiert kümmern sich die Vereinsmitglieder darum, die Streuner einzufangen und kastrieren zu lassen, um die stetig wachsende Population einzudämmen.
10.000 Euro für den Tierschutz
Und so war die Freude auch riesig, als der Verein beim großen Vereinswettbewerb von SÜDKURIER und Sparkasse Schwarzwald-Baar insgesamt 10.000 Euro Preisgeld entgegennehmen durfte. Mit der Katzen-Kastration hatten sich die Tierschützer beworben – und damit die Jury überzeugt.

Seit dem 1. Januar wird das Geld nach und nach für Kastrationen verwendet. „Wir haben es extra auf ein Zwischenkonto einbezahlt und sind gespannt, wie weit wir damit kommen“, sagt die stellvertretende Vorsitzende, Theresia Lydia Schonhardt.
Tierarztkosten steigen
60 bis 80 Tiere könnten mit diesem Betrag kastriert werden. Die Kastration einer Kätzin ist ein etwas aufwändigerer Eingriff und deshalb teurer. Zudem wurde die Gebührenordnung der Tierärzte zum 1. Januar erhöht, wodurch die Kosten insgesamt steigen.
„Die mit uns zusammen arbeitenden Tierärzte sind bemüht, die Kosten im Rahmen ihrer Möglichkeiten gering zu halten. Trotzdem muss der Tierschutzverein – wie auch die Privatperson – mit stark steigenden Kosten im Tierarztsektor rechnen“, sagt Theresia Lydia Schonhardt.
Die Saison beginnt Mitte März
Einige Katzen wurden in diesem Jahr bereits kastriert – diejenigen, die momentan auf Pflegestellen untergebracht sind. Die Saison mit Sichtungen frei lebender Katzen beginne hingegen erst Mitte März. „Alle Tiere, die man jetzt draußen einfängt, muss man dann frisch operiert auch wieder rennen lassen“, schildert die Tierschützerin. Das wolle man bei der aktuellen Kälte vermeiden.
„Trotz unserer jahrelangen Bemühungen, die Katzenpopulationen einzudämmen, steigt die Zahl der Meldungen kontinuierlich an.“Theresia Lydia Schonhardt
Wenn die Tiere eingefangen werden, kommen Lebendfallen zum Einsatz. Oft sei auch das Kreistierheim mit im Boot. Wenn die Tiere zu stark verwildert sind, werden sie nach Kastration und Kennzeichnung wieder frei gelassen. Junge Kätzchen kommen hingegen immer ins Kreistierheim oder in eine unserer Pflegestellen, um ihnen eine Chance auf ein sicheres Leben zu geben“, sagt Schonhardt.
Der Aktionsradius der Tierschützer beschränkt sich dabei nichts aufs Oberzentrum, sondern decke rund 80 Prozent des Schwarzwald-Baar-Kreises bis zur Schweizer Grenze ab. Ausnahmen stellen St. Georgen und Triberg dar, die einen eigenen Tierschutzverein haben und Triberg noch die umliegenden Gemeinden abdecke.
Tierschützer fordern Katzenschutzverordnung
Für die Tierschützer mitunter ein Kampf gegen Windmühlen: „Trotz unserer jahrelangen Bemühungen, die Katzenpopulationen einzudämmen, steigt die Zahl der Meldungen kontinuierlich an“, schildert Theresia Lydia Schonhardt. „Darum werden wir nicht müde, auf eine im gesamten Landkreis gültige Katzenschutzverordnung hinzuarbeiten.“