Schwarzwald-Baar In den vergangenen drei Monaten sind im Schwarzwald-Baar-Kreis ungewöhnlich viele Infektionen mit der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) bei Erwachsenen aufgetreten, teilt das Gesundheitsamt des Landratsamts mit. Elf Betroffene mussten aufgrund ihrer Krankheitssymptomatik in den umliegenden Kliniken behandelt werden. In sieben Fällen trat sogar eine schwere Hirnhautentzündung auf.
Das Gesundheitsamt rät zur FSME-Impfung. „Eine ursächliche Bekämpfung oder Behandlung der FSME-Infektion ist leider nicht möglich. Einmal infiziert, können lediglich die auftretenden Symptome behandelt werden. Deshalb sind allgemeine Schutzmaßnahmen, wie das Tragen von langer, körperbedeckender Kleidung sowie das Einsprühen mit einem geeigneten Insekten-Schutzspray beim Spazieren oder Gassi gehen im Wald, äußerst wichtig, um einen Zeckenbiss von vornherein zu verhindern“, betont der Leiter des Gesundheitsamtes, Hatem Saleh. Auch das Absuchen des Körpers nach Zecken sollte zur Routine werden.
Wichtig zu wissen ist, dass der gesamte Schwarzwald als „FSME-Risikogebiet“ eingestuft ist. So wird auch von der Ständigen Impfkommission (Stiko) für alle Bewohner des Schwarzwalds, die beruflich beispielsweise in der Land- oder Forstwirtschaft oder in der Freizeit zum Beispiel als Camper, Hundebesitzer, Jogger oder bei Kindern mit Zecken in Kontakt kommen können, eine FSME-Impfung empfohlen.
Ein ausreichender Impfschutz, also drei Impfungen in bestimmten Abständen, verhindert die Infektion mit FSME und somit auch das Auftreten von Krankheitssymptomen. Die Betroffenen waren alle ungeimpft. Für Fragen zur Impfung stehen die Hausärzte bereit. Das Gesundheitsamt des Landratsamts Schwarzwald-Baar-Kreis ist unter Telefon 07721/913-7190 erreichbar.
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine durch das FSME-Virus ausgelöste Erkrankung, die durch den Biss einer infizierten Zecke übertragen wird. Beim Großteil der infizierten Personen treten keine oder nur milde Krankheitssymptome wie Fieber, Kopfschmerzen oder Gliederschmerzen auf. Bei rund 50 Prozent der Erwachsenen und 25 Prozent der Kinder kommt es jedoch zu einem schweren Krankheitsverlauf, teilweise sogar mit neurologischen Folgeschäden.
Zecken können zudem die Erreger der Lyme-Borreliose übertragen. Anzeichen einer Infektion sind eine sich ausbreitende ringförmige Hautrötung und grippeähnliche Symptome. Sollte eine Infektion vorliegen, wird diese in der Regel antibiotisch behandelt. Eine Impfung gibt es hier nicht. (pm/wex)