Villingen-Schwenningen Nach drei Jahren des Lernens haben es die Berufsschüler der Gewerbeschule Villingen-Schwenningen nun schwarz auf weiß, dass sie ihr Handwerk oder ihren Industrieberuf im wahrsten Sinne des Wortes gelernt haben und auch ihr allgemeines Wissen prüfungsfest ist. In der Neckarhalle hat die Gewerbeschule Villingen-Schwenningen ihren Berufsschülern und ihren Berufsschülerinnen in einer feierlichen Zeremonie die Abschlusszeugnisse übergeben, die Besten geehrt und alle mit den besten Wünschen ins Leben hinausgeschickt. Das teilt die Schule mit.

Nachdem die jungen Leute mit dem Bossa Nova „Girl from Ipanema“, das von der Musiklehrerin Gosia Cieplucha dargeboten wurde, in den Beginn der Zeremonie hineingesungen wurden, wurden sie von Schulleiter Magazinovics Rede schon in die Zukunft nach der Schule und nach der Abschlussfeier hineinversetzt. Dort warte man auf sie, denn sie seien die Antwort auf den Fachkräftemangel, so drückte es Magazinovic in seiner kurzweiligen Abschlussrede aus. Ihnen stünden die Wege offen, egal, was sie nun tun wollten. Einer wolle vielleicht den Techniker machen, ein anderer den Meister, wieder einer wolle sich möglicherweise selbstständig machen und noch ein anderer wolle einfach ein geregeltes Leben als Facharbeiter oder Geselle führen. Bei all den Möglichkeiten gebe es keine falschen Abbiegungen, nur unterschiedliche Wege.

Der Weg bis zum Berufsschulabschlusszeugnis und zum Lehrabschluss sei im Rückblick jedenfalls keine gemütliche Spazierfahrt gewesen und habe die Schüler gelehrt, sich zwischen Unterricht und Werkstatt sowie im Kundenkontakt zu beweisen. Dies sei nun wahrhaft kein billiges Lob, sondern die Realität: Wer mit drei Projekten zugleich jongliert und am Ende bei der Abgabe noch mit einem defekten Drucker zu kämpfen gehabt habe, der wisse, was gemeint sei.

Vize-Schulleiter Andreas Grauer lenkte im Anschluss den Blick auf die Berufsschulabschlussprüfung selbst. Sie bedeutet für die Gewerbeschule, dass in drei Tagen 19 Klassen in fünf Fächern in landeseinheitlichen Prüfungen geprüft und dabei 15 Berufe abgedeckt werden. Im Anschluss wird jede Prüfungsarbeit innerhalb von dreieinhalb Wochen zweimal korrigiert. Während man zwar im Vergleich zum Abschlussjahrgang 2021 mit dem Rekord von 217 Prüflingen und den danach folgenden Vorjahren sehen könne, dass die Prüflinge in absoluten Zahlen weniger wurden, so sehe man aber auch, dass die Abschlussquote und die lob- und preiswürdigen Leistungen in relativen Zahlen ausgedrückt gleich geblieben oder sogar leicht gestiegen seien.

Bei den 155 Prüflingen und der Vergabe von insgesamt 70 Loben und Preisen steche eine Klasse besonders hervor, nämlich die M3IM2 mit 19 Preisträgern. In dieser Klasse hat sich ein Teil der jungen Männer und Frauen nicht nur als Berufsschüler in der Schule und als Azubi in ihren Betrieben wie Kendrion, Aesculap oder Hansgrohe, sondern auch als Studenten beweisen müssen. „Studium plus“ nennt sich dieses Angebot der Gewerbeschule Villingen-Schwenningen in Zusammenarbeit mit der Hochschule Furtwangen und den hiesigen Arbeitgebern, das Schülern die Möglichkeit eröffnet, in Kombination einen Lehrberuf zu erlernen und ein Fachhochschulstudium zu absolvieren.

Was alle mit Lob oder Preis bedachten jungen Leute vereint, ist die Lob- und Preiswürdigkeit im Verhalten, denn mit guten Noten allein lässt sich nicht glänzen.

Die Klassenlehrer haben dies in der Neckarhalle gewürdigt. Ihren Höhepunkt fand die Abschiedsfeier dann in der Ehrung von Saskia Mayer (Mechatronikerin bei der Deutschen Post NL Reutlingen) und Thorben Stein (Elektroniker für Geräte und Systeme bei Trumpf Laser SE in Schramberg) als Prüfungsbeste mit der glatten „Sehr Gut“ über alle Klassen und Berufe hinweg. (pm/rob)

Die Preis- und Lobträger der Abschlussprüfung an der Gewerbeschule VS