Ein gutes Ausbildungsergebnis ist das eine. Ein Abschluss mit 1,0 ist schon etwas Besonderes. Die Ausbildung aber als Bester eines Jahrgangs in ganz Deutschland abzuschließen, das muss man erst mal hinbekommen.

Gelungen ist das Dominik Göbel. Der 23-Jährige hat in diesem Jahr seine Ausbildung zum Werkzeugmechaniker bei der Firma Weißer und Grießhaber in Mönchweiler beendet.

Anfang der Woche war Dominik Göbel zur Preisverleihung in Berlin. Dort stand er mit den bundesbesten Azubis anderer Ausbildungsberufe im Rampenlicht. Insgesamt wurden dort die Besten aus 213 Ausbildungsberufen ausgezeichnet.

Swaantje Creusen, Vorsitzende des DIHK-Bildungsausschusses, ehrt Dominik Göbel in Berlin als bundesweit besten Auszubildenden zum ...
Swaantje Creusen, Vorsitzende des DIHK-Bildungsausschusses, ehrt Dominik Göbel in Berlin als bundesweit besten Auszubildenden zum Werkzeugmechaniker. Weißer + Grießhaber GmbH, Bundesbestenehrung 2023 | Bild: DIHK/Schicke/Plambeck

Zu Recht besonders stolz ist Dominik Göbel darauf, als Werkzeugmechaniker Bester in einem Ausbildungsberuf mit sehr vielen Auszubildenden zu sein. Dabei kann sich sein Ergebnis sehen lassen. Bereits in der Zwischenprüfung schaffte er 99 von 100 Punkten. Jetzt in der Abschlussprüfung mit theoretischem und praktischen Teil setzte er noch mal einen drauf und erzielte 100 von möglichen 100 Punkten.

Nach dem Abitur am Villinger Gymnasium am Romäusring nahm sich der heute 23-Jährige zunächst ein Jahr Bedenkzeit zur Berufswahl. Unter anderem habe er in dieser Zeit bereits ein Praktikum bei der Firma Weißer und Grießhaber gemacht, erzählt er. Drehen, Fräsen und Schleifen machten ihm viel Spaß. Sein Onkel sei ebenfalls Werkzeugmechaniker. Über ihn habe er bereits früh einiges über diesen Beruf erfahren.

Der Einblick in die Lehrwerkstatt, den Formenbau und die Spritzerei sowie das gute Betriebsklima hätten den Ausschlag für seine Bewerbung beim Mönchweiler Spezialisten für Kunststoffspezialisten gegeben.

Doch was reizt Dominik Göbel an seinem gewählten Beruf besonders? „Bei der Arbeit mit den Werkzeugen braucht es besondere Präzision und ich kann sehen, welche komplexen Teile später mit den Werkzeugen entstehen“, antwortet Dominik Göbel. Die komplexen Teile, das seien Microfilter, Zahnräder, Gehäuse und Linsen aus Kunststoff.

Technisch sei es gerade noch an der Grenze des Machbaren, was man bei Weißer und Grießhaber produziert. Bei den Werkzeugen kommt es auf den hundertstel Millimeter an. Bei den Filterwerkzeugen sogar auf den tausendstel Millimeter.

Dominik Göbel, Villingen, bundesweit beste Abschlussprüfung zum Werkzeugmechaniker
Dominik Göbel, Villingen, bundesweit beste Abschlussprüfung zum Werkzeugmechaniker | Bild: Cornelia Putschbach

Für den Beruf brauche es mathematisches Verständnis, logisches und vorausschauendes Denken und exaktes Arbeiten.

Ganz offen gesteht Göbel aber ein, Mathematik sei in der Schule keines seiner besonderen Steckenpferde gewesen. „Ich war Durchschnitt“, sagt er. Er habe einfach bei Vielem nicht gewusst, wozu er das lerne. Dass er Winkelfunktionen einmal beim Werkzeugbau brauchen könnte, das ahnte er damals nicht.

Göbel bleibt in seinem Ausbildungsbetrieb

Nach seiner super erfolgreichen Prüfung bleibt Dominik Göbel jetzt zunächst einmal bei Weißer und Grießhaber. Dort arbeitet er jetzt in der Wartung und Reparatur von Spritzgusswerkzeugen.

„Für uns als Betrieb ist es cool, auch Azubis zu haben, die Potential für den Techniker, eine andere Weiterbildung oder sogar ein Studium haben“, freut sich Personalleiterin Vanessa Weißer. Es sei schön, wenn es gelinge, eigene Mitarbeiter, die den Betrieb gut kennen, für anspruchsvolle Positionen und sogar Führungsaufgaben zu gewinnen. Gute und sehr gute Ausbildungsergebnisse habe man im Unternehmen schon erzielt. Einen Bundesbesten konnte man bisher aber noch nicht ausbilden.

Ausbildungsleiter Uwe Bertsche (links) und Personalleiterin Vanessa Weißer sind stolz auf ihren ehemaligen Auszubildenden Dominik Göbel ...
Ausbildungsleiter Uwe Bertsche (links) und Personalleiterin Vanessa Weißer sind stolz auf ihren ehemaligen Auszubildenden Dominik Göbel (Bildmitte) und gratulieren ihm zu seiner tollen Leistung. | Bild: Cornelia Putschbach

Neben verschiedenen anderen Ausbildungsberufen werden bei Weißer und Grießhaber jährlich zwei bis drei Auszubildende zum Werkzeugmechaniker eingestellt. Ein oder zwei Stellen gebe es in diesem Bereich für das kommende Jahr noch zu besetzen, so Vanessa Weißer.

Viele Möglichkeiten – schwere Entscheidung

Für Dominik Göbel stellt sich jetzt die Frage, wie es beruflich für ihn weitergeht. „Ich liebäugle mit einem Studium im Bereich Maschinenbau“, sagt er. Das könnte auch dual mit Weißer und Grießhaber als Arbeitgeber geschehen.

Von der Industrie- und Handelskammer habe er aber auch die Zusage für eine Begabtenförderung für den Meister oder Techniker in der Tasche. Wie bereits nach dem Abitur böten sich für ihn jetzt viele Möglichkeiten. Das mache die Entscheidung nicht leichter.

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Nach der so erfolgreich absolvierten Prüfung freut sich Dominik Göbel jetzt aber erst mal auf den Winter. Skifahren gehört zu seinen großen Hobbies. Gelegentlich hilft er auch auf dem Hof der Großeltern und des Onkels in der Villinger Südstadt.

Öffentlich sichtbar zeichnet ihn für die kommenden Monate sein fahrbarer Untersatz aus. Jährlich stellt sein Arbeitgeber dem besten Auszubildenen einen Kleinwagen, das Azubimobil zu Verfügung. Das dieses in diesem Jahr an Dominik Göbel ging, ist selbstredend.

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