Mit dem Ende der Badesaison am Klosterweiher kommt neuen Schwung in die Sanierung des beliebten Badesees. Wie bereits länger bekannt ist, steht die Stadt damit vor einer großen Aufgabe – denn der Klosterweiher ist durch zahlreiche Probleme stark belastet. Mehrere Millionen Euro wird es kosten, das Gewässer wieder in einen guten Zustand zu bringen.
Mit dem Umwälzgerät hatte es vor Beginn des Sommers bereits eine erste Maßnahme gegeben. Das Ziel, das Wasser mit Sauerstoff anzureichern, habe man auch erreicht. „Die Sauerstoff-Zirkulation ist angestiegen“, so Bürgermeister Michael Rieger auf eine SÜDKURIER-Anfrage. Zwar habe auch das in diesem Jahr regnerische und eher kühle Wetter eine Rolle gespielt, die installierte Anlage habe aber auf jeden Fall ihren Zweck erfüllt, so Rieger. Und der Sauerstoff hatte weitere, direkte Folgen: „Die Bademeister haben beobachtet, dass es am Klosterweiher mittlerweile wieder eine ganz andere Insektenwelt gibt“, so der Bürgermeister.
„Dort liegen geschätzt 2500 Kubikmeter Schlamm.“Michael Rieger, Bürgermeister, über das Absetzbecken des Klosterweihers
Langfristig wird aber weiterhin nur helfen, den See auch auszubaggern. Ein Mammutprojekt, für das es im Herbst wohl eine Art Probelauf geben wird. „Wir werden dann den Schlamm im Absetzbecken absaugen“, sagt Michael Rieger. Zumindest stehe das auf der Tagesordnung des Gemeinderats für die Sitzung Ende September und soll von dem Gremium beschlossen. Möglichst zeitnah im Anschluss soll dann die Umsetzung erfolgen. Zwischen 150 000 und 200 000 Euro wird das voraussichtlich kosten. „Dort liegen geschätzt 2500 Kubikmeter Schlamm“, sagt der Bürgermeister.
Probelauf für das Ausbaggern des Weihers
Eine große Menge, jedoch noch wesentlich geringer als die, die im Klosterweiher selbst liegt. Deshalb erfülle die Maßnahme gleich mehrere Zwecke. Es kann sich später wieder neues Sediment im Vorlaufbecken absetzen, das erst gar nicht in den Klosterweiher gelangt. Außerdem heizt sich das Wasser im Bereich des Vorlaufs weniger stark auf, weil es tiefer ist. Und zu guter Letzt: Bei diesem Vorhaben mit wesentlich geringerem Umfang könne man testen, so sagt der Bürgermeister, wie die Entfernung des Schlamms funktioniert, um Rückschlüsse für das Ausbaggern des gesamten Weihers zu ziehen. Eine große Rolle wird dabei auch die Entsorgung spielen, die, je nach Belastung des Schlamms, auch kompliziert werden könnte.
Das gesamte Projekt wird sich über Jahre ziehen. Ein weiterer zentraler Punkt ist die Frage, wie später ausreichend Frischwasser in den Weiher gelangt. „Hierzu sind wir in Absprache mit den zuständigen Behörden“, so Rieger. Denn durch den Biberdamm im Bereich des Zulaufs gelangt in Sommermonaten zu wenig Wasser in den Weiher. Dieses Problem müsse geklärt sein, bevor es ans Ausbaggern geht, so Rieger. „Wenn der Biber bleibt, dann ist das in Ordnung, aber wir brauchen Frischwasser im Klosterweiher. Das kann gelingen, indem man einen Teil des Wassers der Zuflüsse um den Biberdamm herumleitet. Heikel aber: Man darf dem Biber nicht zu viel Wasser nehmen. Ein Drahtseilakt und sicher keine einfache Aufgabe.