Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Feuerwehr ausrückt und bereits kurze Zeit später wieder den Rückzug antritt. Grund dafür sind häufig Fehlalarme durch Brandmeldeanlagen. "Brandmeldeanlagen in Betrieben, öffentlichen Gebäuden, Alten- und Pflegeheimen und Hotels sind direkt mit der Leitstelle verbunden", erklärt Sebastian Kammerer, Pressesprecher der Feuerwehr. Schlägt die Brandmeldeanlage Alarm, erhält die Feuerwehr somit direkt ein Signal zum Einsatz.
Im vergangenen Jahr registrierte die Feuerwehr 23 Alarme durch Brandmeldeanlagen. In vier Fällen wurde die Hilfe der Feuerwehr benötigt. 19 Mal war es ein Fehlalarm. Laut Kammerer sind die häufigsten Ursachen Handwerksarbeiten, Dämpfe oder nicht feststellbare Ursachen.
Fehlalarme sind nicht ungewöhnlich
Michael Mündel, Hausmeister der Stadt, verwaltet die Brandmeldeanlage in der Stadthalle und weiß, dass ein Fehlalarm nicht ungewöhnlich ist. "Das passiert schon mal, gerade wenn die Anlage neu ist. Manchmal ist es auch ein Fehlverhalten durch Menschen, wenn die Anlage beispielsweise durch Zigarettenqualm oder Abgase von Motoren auslöst."
Eine Brandmeldeanlage sieht Feuerwehrmann Kammerer trotz überwiegender Fehlalarme als sehr wichtig an, da durch sie Brände oftmals bereits in der Entstehungsphase entdeckt werden. Erst kürzlich profitierte die Firma MB Bäuerle durch den rechtzeitigen Alarm ihrer Brandmeldeanlagen, als in einer anliegenden Garage ein Firmenwagen durch einen technischen Defekt in Brand geriet. Die schnelle Alarmierung der Feuerwehr verhinderte die Ausbreitung des Brandes, bevor überhaupt jemand den Brand bemerkte.
In St. Georgen gibt es laut Kammerer circa 30 Brandmeldeanlagen mit Tendenz nach oben. Das Bauordnungsrecht oder die Baurechtsbehörde regle, ob ein Gebäude mit einer Brandmeldeanlage ausgestattet werden muss. Teilweise fordere dies auch die Versicherung der Betreiber.
Alarme durch Brandmeldeanlagen gestiegen - Zahl der Ernstfälle gleichbleibend
Im Vergleich zu 2015 stieg die Zahl der Alarme durch Brandmeldeanlagen von 17 auf 23 an. Die Anzahl der Einsätze, bei denen eine Hilfeleistung notwendig war, ist mit vier gleichbleibend. 2016 gab es mit 19 Fehlalarmen jedoch sechs mehr als noch im Jahr zuvor. Eine deutliche Mehrbelastung der Feuerwehr sieht Kammerer dadurch allerdings nicht. Zwar führe jeder Einsatz, egal ob Fehlalarm oder Realeinsatz, zu einer Belastung der freiwilligen Feuerwehrleute, jedoch halte sich die Zahl der Fehlalarmierungen in St. Georgen in Grenzen, sagt Kammerer.
Private Rauchmelder in Wohngebäuden sind zwar nicht direkt mit der Leitstelle der Feuerwehr verbunden, allerdings durch die Rauchmelderpflicht gesetzlich vorgeschrieben, was Kammerer als sehr sinnvoll ansieht. "Durch die Rauchmelder können Brände frühzeitig erkannt oder sogar noch verhindert werden, zum Beispiel bei angebranntem Essen." Das Auslösen der Rauchmelder sei somit wichtig für Bewohner oder Nachbarn. "Die Bewohner können sich dadurch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Wenn Bewohner nicht anwesend sind, können durch die Rauchwarnmelder und aufmerksame Nachbarn eine Ausbreitung und Gefährdung der anderen Bewohner verhindert oder zumindest gemindert werden", erklärt Kammerer.
Ist ein Rauchwarnmelderalarm zu hören, sei es für Nachbarn und Passanten wichtig, sofort zu reagieren. Kammerer rät zu klingeln oder, falls keiner reagiert, den Notruf zu wählen und die Feuerwehr zu alarmieren.
Wenn es brennt
Der SÜDKURIER stellt in einer Serie die St. Georgener Feuerwehr vor. In diesem Serienteil geht es um Alarmierungen durch Brandmeldeanlagen und deren Stellenwert. Ein Alarm durch eine Brandmeldeanlage wird wie ein Brandeinsatz behandelt. Normalerweise rückt dann ein Löschzug mit bis zu vier Fahrzeugen aus.