Das ging ja schnell. Ohne Diskussion nickte der Gemeinderat das neu kreierte Markenlogo für St. Georgen ab, mit dem sich die Stadt künftig in der Öffentlichkeit präsentiert. Ein kleingeschriebenes, rundes „g“, das an zwei aufeinander stehende Kreise oder Scheiben erinnert, mit zwei herausgebrochenen Stücken und das für den Stadtnamen ebenso stehen soll wie für Schallplattenplattenspieler, Uhrenzahnräder und dergleichen.
Wie Grafiker Andreas Burwig bei der Präsentation seines Logos sagte, hat er rund 40 Vorschläge entwickelt. Die Verwaltung legte dem Gremium in der Sitzung jedoch nur ein Ergebnis vor. Und hat somit quasi schon vorab selbst entschieden, wohin die Reise marketingmäßig gehen soll. Weshalb hat die Verwaltung den Räten nicht mehrere Vorschläge zur Wahl gestellt? Und weshalb hat der Gemeinderat das Logo nahezu regungslos akzeptiert, das durchaus diskussionswürdig ist, wie auch Bürgermeister Michael Rieger im Vorfeld sagte, der sich offensichtlich auf einen kontroversen Austausch einstellte. Denn wohl auch in der Verwaltung schien das neue Logo nicht Liebe auf den ersten Blick gewesen zu sein. „Man muss es auf sich wirken lassen und darüber diskutieren“, so formulierte der Rathauschef.
Das künftige Markenlogo mag in Verbindung mit dem Schriftzug „St. Georgen im Schwarzwald„ funktionieren. Abgerückt von dem Schriftzug auf Briefpapier oder Flyern wird es für Außenstehende allerdings schwer sein, die „angefressene Acht“ mit der Bergstadt in Verbindung zu bringen. Auch die künftig wegfallende Wortmarke „Die sonnige Bergstadt„ wird man sicherlich vermissen. Jetzt wird die Zeit zeigen, ob sich die Bürger mit dem neuen Logo identifizieren können. Eines wurde zumindest erreicht; man diskutiert darüber.