Die Herausforderungen Kostensteigerung und Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung machen auch vor dem Sanierungsprojekt Roter Löwen nicht Halt. Aktuell ist das bei der Vergabe der Estrich- und Schreinerarbeiten zu spüren. Besonders in einem Fall gibt es weiterhin keine Lösung.
Lieferanten nennen keine Preise mehr
So konnten zur Gemeineratssitzung im Juni aufgrund fehlender Angebote diese Gewerke nicht vergeben werden. Für den erneuten Versuch wurde die Ausschreibung für die Schreinerarbeiten in kleinere Lose aufgeteilt, um die Arbeiten auch für kleinere Unternehmen interessanter zu machen. Letztlich brachte auch dieses Vorgehen bis zur Gemeinderatssitzung im Juli nicht den gewünschten Erfolg.
Wie Architekt Martin Rosenfelder in der Sitzung sagte, hätten zwar durchaus einige Firmen Interesse an der Ausführung der Arbeiten bekundet. Derzeit liege das Hauptproblem darin, „dass die Bearbeitungszeit zu lange dauert und von den Lieferanten keine zeitnahe Preise genannt werden können“.
Als Beispiel nannte er die Brandschutztüren, deren Preise um ein Vielfaches gegenüber vor einem Jahr gestiegen sind. Dies erschwere es den Firmen wiederum, eine verlässliche Kalkulation aufzustellen. Deshalb konnte auch in der letzten Gemeinderatsitzung vor der Sommerpause im Juli kein Angebot zur Vergabe vorgelegt werden.
Estrich deutlich teurer
Etwas besser sieht es bei den Estricharbeiten aus. Hier lagen bis zur Sitzung zwei Angebote vor. Das Gremium vergab die Estricharbeiten zum Preis von 72.481 Euro. Die Kosten liegen damit um ein Drittel über der Kalkulation der Stadt.
Kostensteigerung bei gut fünf Prozent
Wie Rosenfelder sagte, liegen die Gesamtkosten für den Umbau des Roten Löwen zum Bürgerzentrum aktuell bei fast 300.000 Euro oder 5,6 Prozent höher als bei der Kostenberechnung im Mai 2021. Damals waren 5,2 Millionen Euro veranschlagt, aktuell liegt das Projekt bei knapp 5,5 Millionen Euro.
Kosteneinsparpotenzial sieht der Architekt aktuell bei den Glaserarbeiten. Hier könne man statt der vorgesehenen zwölf großen Glaselemente in Sondergröße am Anbau auf der Nordseite auf 16 kleinere Glaselemente gehen. Dies würde die Kosten um etwa 14.000 Euro senken. Das Gremium stimmte diesem Vorschlag zu.