Es ist eine stolze Summe. 1,25 Millionen Euro will die Stadt St. Georgen bei den Bürgern einsammeln – für den Erhalt des Klosterweihers. Denn von dem Geld soll genau dieser ausgesaugt werden. Der Schlamm muss raus, damit das Badegewässer eine Zukunft hat. Zwischen zwei und drei Millionen Euro wird das wohl kosten.

25.000 Quadratmeter hat der Klosterweiher in etwa. Symbolisch sollen diese für jeweils 50 Euro verkauft werden. So soll die genannte Summe zusammenkommen. „Wenn uns das gelingt, dann hat das eine enorme Wirkung“, sagt Bürgermeister Michael Rieger bei einem Pressegespräch.

Victoria Dillmann (Stadtmarketing), Bürgermeister Michael Rieger (Mitte) und Giovanni Costantino, Leiter Zentrale Dienste und Steuerung, ...
Victoria Dillmann (Stadtmarketing), Bürgermeister Michael Rieger (Mitte) und Giovanni Costantino, Leiter Zentrale Dienste und Steuerung, werben um Spenden für den Klosterweiher. | Bild: Ganter, Patrick

Er wolle versuchen, aus der Sanierung eine gemeinsame Sache zu machen. Dafür ist ein entsprechender Flyer an alle Haushalte in St. Georgen verschickt worden.

Das Aussaugen des Klosterweihers soll dann im Spätherbst starten. „Ende Oktober, wenn alles gut läuft“, sagt Rieger. Die Genehmigung den Schlamm zwischenzulagern habe die Stadt mittlerweile bekommen. Denn das ist notwendig, um den Schlamm möglichst in einem Zug aus dem See zu bekommen. Ihn Stück für Stück zu entsorgen wäre kompliziert und entsprechend zeitaufwendig.

Schlamm auf Fußballplatz

Gelagert werden soll er zunächst auf dem Fußballplatz am Klosterweiher, direkt unterhalb der Bundesstraße. Reicht der Platz nicht aus, müsste ein Teil auch auf dem Rondell gelagert werden. Das bringe dort Einschränkungen mit sich, sagt auch Bürgermeister Michael Rieger, aber die Sanierung des Klosterweihers habe Priorität.

„Wir schätzen, dass der Klosterweiher schon vor drei bis vier Wochen umgekippt wäre.“
Giovanni Costantino, Amtsleiter

Zu rechnen ist jedenfalls mit jeder Menge Schlamm. 35.000 Tonnen dürften es sein. Leichter wird er, wenn er getrocknet wird. Das war schon im Vorlaufbecken gelungen. So werden die Entsorgungskosten erheblich gedrückt. „Es ist deshalb nicht klar, welches Volumen später entsorgt werden muss“, sagt Rieger.

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Klar ist nur: Das wird eine große Sache. Unzählige Lastwagen werden rollen, um die unvorstellbare Menge zu entsorgen. Wohin? Das hängt davon ab, wie belastet der Schlamm ist und wo er folglich entsorgt werden kann. Idealerweise auf dem Feld eines Landwirts, direkt um die Ecke.

„Aufschieben geht nicht mehr.“
Michael Rieger, Bürgermeister

Doch wie wichtig dieses Vorhaben ist, hat auch Giovanni Costantino, Leiter Zentrale Dienste und Steuerung, nochmals unterstrichen. „Wir schätzen, dass der Klosterweiher schon vor drei bis vier Wochen umgekippt wäre“, sagt er. Verhindert haben das nur die Maßnahmen, die schon ergriffen wurden. Beispielsweise mehrere Pumpen, die für Umwälzung sorgen. Doch auf Dauer hilft nur die Entschlammung. „Aufschieben geht nicht mehr“, sagt Bürgermeister Rieger.

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Und genau deshalb setze er auf eine ganz besondere Form des Wir-Gefühls. Wenn die Spendenaktion gelinge, dann werde es ein ganz besonderes Gefühl für viele, wenn sie das nächste Mal in den Weiher steigen. Schließlich habe man selbst einen Anteil daran. Und genau das, findet Rieger, sei das völlig neue an diesem Ansatz. „Ich bin überzeugt davon, dass das durchaus Schule machen kann“, sagt er.