Der Verein „Forum am Bahnhof, Kultur und Technik e.V. (FAB)“ steht offenbar vor der Auflösung. Die rund 100 Mitglieder sind schriftlich über einen entsprechenden Beschlussvorschlag informiert worden. Jörg Wisser, Vorsitzender des FAB-Vereins sowie Geschäftsführer der privat geführten „Technik-Museum St. Georgen GmbH & Co. KG“, will die Oldtimer- und Kulturszene auch künftig bereichern und weist darauf hin, dass die Gesellschaft künftig kulturelle Veranstaltungen in Eigenregie organisieren will. Ein Vorstandsmitglied kritisiert aktuell das Vorgehen des Vorstandes.

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Susanne Wisser, Schatzmeisterin des Vereins, bestätigt auf Nachfrage unserer Zeitung die Information: „In der Tat geht es um den Auflösungsbeschluss des Vereins Forum am Bahnhof, Kultur und Technik e.V.“

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Da eine Präsenz-Hauptversammlung wegen der Pandemieregeln nicht möglich ist, wurden die Mitglieder schriftlich informiert. In dem vom Vorsitzendem Jörg Wisser unterzeichneten Schreiben werden die Mitglieder über die bereits auf Vorstandsebene beschlossene Auflösung in Kenntnis gesetzt und um Zustimmung gebeten. Als Begründung führt der Vorsitzende an, dass aufgrund der mit den Pandemieregeln verbundenen Ein- und Beschränkungen ein geregeltes Vereinsleben seit einem Jahr nicht möglich und ein Ende nicht absehbar sei. Aus diesem sowie aus persönlichen Gründen haben Jörg Wisser und seine Frau Susanne als Besitzer des Technik Museums im ehemaligen Staigergebäude in der Industriestraße beschlossen, „dass es uns nicht mehr möglich ist, dem Verein Forum am Bahnhof die Räumlichkeiten des Museums für seine Aktivitäten zur Verfügung zu stellen.“ Der aus sechs Personen bestehende Vorstand habe der Auflösung bereits mehrheitlich zugestimmt. In dem Schreiben werden die Mitglieder gebeten, der Auflösung des Vereins ebenfalls zuzustimmen.

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Dieses Vorgehen wird von Hans-Jürgen Götz, Beirat im Vorstand des Vereins Forum am Bahnhof, massiv kritisiert. „Dass die Vereinsauflösung bereits beschlossene Sache ist, bevor die Mitglieder darüber informiert sind, geht gar nicht“, so Götz, der der Auflösung nach eigenen Angaben „bedingt“ zugestimmt habe. Insbesondere vermisse er, dass die derzeitige Vereinsführung den Mitgliedern keine weiteren Optionen biete. Er sehe keinen Grund, dass sich der Verein auflösen muss, nur weil der Vermieter die Räumlichkeiten nicht mehr zur Verfügung stelle: „Es würde reichen, wenn der amtierende Vorstand geschlossen zurücktritt. Möglicherweise würde der Verein ja unter einer anderen Vereinsführung weiter existieren können. Andere Räumlichkeiten würde man sicher finden“, so Götz.

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Das Prozedere sieht vor, dass Mitglieder ihre Meinung zwei Wochen lang per Mail äußern können. Bis Ende März müssen 90 Prozent aller Mitglieder der Auflösung zugestimmt haben. Ist das der Fall, werden so genannte Liquidatoren die Auflösung in die Wege leiten. Als Liquidatoren wählte der Vorstand mehrheitlich bereits Jörg und Susanne Wisser. Auch hierzu muss die Mehrheit der Mitglieder zustimmen.

Sollte der Verein aufgelöst werden, sollen laut Vorschlag des Vorstandes 49 Prozent des gesamten Geldvermögens an mehrere gemeinnützige St. Georgener Vereine und Stiftungen aufgeteilt werden. Die überwiegende Mehrheit, nämlich 51 Prozent, würde dem Rotkreuz-Ortsverein St. Georgen zufallen. Dies wurde so bereits bei der Vereinsgründung vor zehn Jahren festgelegt.

Götz weist darauf hin, dass zum Vereinsvermögen neben Barmitteln unter anderem auch zwei Feuerwehrfahrzeuge gehören, die der Verein der Stadt St. Georgen abgekauft hat: „Hier muss ebenfalls entschieden werden, was mit den beiden Fahrzeugen geschehen soll.“