Diesen Wert musste man sich am Mittwoch auf der Zunge zergehen lassen: Es war der niedrigste in ganz Land Baden-Württemberg: 28,2 lautete die sieben-Tage-Inzidenz der übermittelten Covid-19 Fälle pro 100 000 Einwohner im Schwarzwald-Baar-Kreis. Damit stand der Kreis positiv an der Spitze, obwohl in der Narrenhochburg Villingen in den Augen vieler zu ausgiebig Fastnacht gefeiert wurde. Doch bereits am Donnerstag stieg der Wert wieder an: auf 34,4. Damit liegt der Kreis nur noch an sechster Stelle im Land. Der Spitzenreiter ist jetzt der Stadtkreis Heilbronn mit 30.

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Die Zahlen des Kreises werden korrekt nach Stuttgart gemeldet, betonte die Sprecherin des Landratsamts, Heike Frank. „Es wurde nichts vergessen“, es sei auch nichts unter den Tisch gefallen. Frank wies allerdings darauf hin, dass sich seit dem 19. Februar die Inzidenz unter dem Wert von 35 eingependelt habe.

Vorsichtig bleiben

Dennoch sei die aktuelle Lage „mit Vorsicht zu genießen“. In der Lagebesprechung habe der Leiter des Gesundheitsamts, Jochen Früh, darauf hingewiesen, dass der Wert instabil sei und der Trend vielerorts wieder nach oben gehe. Damit werde auch im Schwarzwald-Baar-Kreis zu rechnen sein – und bereits ein Tag später ist dies der Fall.

Lob an Bürger

Von Begeisterungsstürmen ist man von Expertenseite also weit entfernt. Auch wenn sich der Trend schnell änderte, sind die Zahlen immer noch besser als der Durchschnitt. Daher lobt Frank vor allem die Bürger. Sie hätten zu der guten Marke beigetragen, sich an die AHA-(Abstand, Hygiene und Alltagsmaske tragen) sowie CL (Corona-Warn-App und Lüften)-Regeln gehalten.

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Ob sich die Disziplin der Bürger auch in weiteren Öffnungen niederschlägt, ist offen. Derzeit wartet man auch im Villinger Kreishaus auf die Rechtsverordnung des Landes. Immerhin wurde von der Ministerpräsidentenkonferenz und der Kanzlerin festgestellt: Wird in einem Bundesland oder einer Region eine stabile sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 erreicht, sei es möglich, Geschäfte unter Auflagen zu öffnen. Doch selbst unter Fachleuten stellen sich da Fragen, für Frank ist beispielsweise offen, was mit Region überhaupt gemeint sei.

Kontaktverfolgung einfacher

Für das Gesundheitsamt hingegen hat der niedrige Wert einen entscheidenden Vorteil: Die Kontaktverfolgung sei jetzt nun wieder sehr viel einfacher möglich. Dabei helfen den Mitarbeitern nach wie vor fünf Angehörige der Bundeswehr.

Entspannung im Klinikum

Auch für das Schwarzwald-Baar-Klinikum mit der Donaueschinger Corona-Station zeichnet sich seit Ende vergangener Woche eine etwas entspanntere Situation ab, betont Sprecherin Sandra Adams. Aktuell seien 22 Patienten mit Covid-19 stationär aufgenommen, davon 19 auf der Normalstation, drei auf der Intensivstation. Die meisten kämen aus dem Schwarzwald-Baar Kreis, vier aus dem Kreis Rottweil und ein Patient aus dem Kreis Böblingen.