„Es ist richtig, dass in unserem Kreisimpfzentrum seit vergangener Woche Impftermine für den Impfstoff Astrazeneca vergeben wurden“, reagierte eine Sprecherin der Kreisverwaltung jetzt konkret. Künftig werde „dieser Impfstoff für Impflinge im Alter von 18 bis 65 Jahren Montag bis Donnerstag im Kreisimpfzentrum verimpft. Hierbei kommen insbesondere Personen der zweiten Impfpriorität zur Impfung in Betracht“, heißt es weiter.
Tatsächlich käme es demnach „immer wieder vor, dass an den verschiedenen Impftagen einzelne Impfdosen übrigbleiben. Die Ursache dafür kann darin liegen, dass Termine abgesagt werden mussten oder aber aus dem Impffläschchen mehr Dosen gewonnen werden konnten. Ziel ist es, dass diese wertvollen Impfdosen auch tatsächlich verimpft werden“, so weiter das Landratsamt. Und wörtlich: „Aus diesem Grund hat das Kreisimpfzentrum eine Liste erstellt, sodass schnell abrufbare Personen zum Impfen kommen können. Hierzu zählen insbesondere Pflegepersonal, Personal des Klinikums sowie DRK-Mitarbeiter.“

„Durch ein Schreiben des Innenministeriums des Landes Baden-Württemberg vom 22. Februar“ wurde laut der Sprecherin „die Untere Katastrophenschutzbehörde aufgefordert, dass für Helfer-vor-Ort-Systeme sowie vergleichbare Tätigkeiten innerhalb der Hilfsorganisationen sowie der Gemeindefeuerwehren entsprechende Impfungen angeboten werden sollen. Hierzu zählen unter anderen Rettungsdienste, Sonderrettungsdienste sowie Gemeindefeuerwehren.
Plötzlich die Lehrer
Seitens des Innenministeriums sei „von einem Kontingent von 150 Impfdosen“ gesprochen worden, die aus den bereits gelieferten Impfdosen stammen sollten. Die Verwaltung habe daraufhin für das Schwenninger Kreisimpfzentrum „einen Verteil-Schlüssel für diese Impfdosen festgelegt“. Die Landratsamtssprecherin bestätigte Informationen des SÜDKURIER, wonach „pro Gemeindefeuerwehr fünf Einsatzkräfte“ zum Zuge kommen sollten.

Nach dieser Direktive des CDU-geführten Innenministeriums habe sich dann allerdings das von einem Minister der Grünen geführten Sozialministerium gemeldet, wonach zur Schulöffnung bevorzugt Lehrer und Kita-Mitarbeiter ein Termin für eine Erstimpfung mit Astrazeneca ermöglich werden sollte. Bestätigt wurde von der Kreis-Sprecherin, dass auf Grund dieser Neupriorisierung die bereits schriftlich informierten Feuerwehrmänner teils wieder ins Hintertreffen geraten seien. „Ja, so ist es“, bestätigte die Sprecherin die plötzlich übereinander lappenden Aufforderungen der Ministerien des Landes und die daraus resultierenden Folgen beim Kreisimpfzentrum sowie bei Personen, die sich auf eine rasche Impfung gefreut haben.
immerhin: „Rund ein Drittel“ der in Frage kommenden jeweils fünf Feuerwehrmänner aus den Gemeinde-Einheiten „hat relativ schnell eine Terminbuchung über 116 117 oder impfterminservice.de vorgenommen und kurzfristig einen Termin ergattert“, heißt es vom Landratsamt. Und weiter: „Dadurch, dass durch das Land sodann unvorhersehbar auch die Lehrer und Erzieher impfberechtigt erklärte, war der Ansturm auf die Termine recht groß. Daher konnten nicht alle einen schnellen Termin buchen.“ Mittlerweile, so die Sprecherin, hätten „jedoch auch diese einen Impftermin erhalten können“, heißt es weiter.
Feuerwehr dankbar
Und wie reagiert die Feuerwehr auf die unverhofft frühe Impf-Chance? Florian Vetter ist der Kreisbrandmeister. Er sagte jetzt: Die Feuerwehren im Schwarzwald-Baar-Kreis werden immer wieder zu Einsätzen, im Zusammenhang mit einer Menschenrettung gerufen. So sind sie auch teilweise im direkten Patientenkontakt – gleich wie die Kollegen der Rettungsdienste und Helfer-vor-Ort-Systeme. Ein Beispiel wäre hier die Unterstützung mit technischem Gerät bei der Menschenrettung aus lebensbedrohlichen Situationen mittels einem Hubrettungsgerät/Drehleiter.
Deshalb freut es mich, dass neben den Rettungsdiensten nun die Möglichkeit für eine kleine Gruppe je Gemeindefeuerwehr zur Impfung genutzt werden kann. Auch wenn der Startschuss für die flächendeckende Impfung der Feuerwehren gemäß der Corona-Impfverordnung erst noch erfolgen muss.“
Das Sozialministerium teilte am 23. Februar mit, dass „mehr Menschen in Baden-Württemberg ein Impfangebot erhalten können. Weiter hieß es, alle in Frage kommenden Personengruppen „werden nun mit dem Impfstoff von Astrazeneca versorgt – deshalb sind aus diesen Gruppen auch nur Menschen im Alter von 18 bis 64 Jahren impfberechtigt.“
In den Priorisierungsgruppen fürs impfen sind beispielsweise Rettungswagenbesatzungen in der ersten Gruppe. Feuerwehrleute und Lehrer sind in Gruppe drei, erklärt ein Sprecher des baden-württembergischen Innenministeriums.
Und wer steht in der Sonder-Impfliste der Region? Hier lesen Sie die Antworten dazu: