Die Turn- und Festhalle in Weigheim hat die Stadt schon ordentlich Geld und die örtlichen Vereine reichlich Nerven gekostet. Gut ein Jahr nach dem Wasserschaden wegen Starkregens steht nun fest, was die Stadt der Schaden kostet.
Wie das Ingenieurbüro Pardo errechnet hat, werden gut zwei Millionen Euro für die jüngste Instandsetzung notwendig. Die Stadt muss auf Grundlage dieser Kostenberechnung gut 770.000 Euro beisteuern, die Versicherung soll 1,25 Millionen Euro übernehmen.
Der Eigenanteil der Stadt beruht der Verwaltung zufolge auf Altschäden sowie auf einen Verschleiß der Abdichtung, der Fassade, der Bodenhülsen und anderer Bereichen.
Eine teure Halle
„Das kostet richtig Geld“, sagte Dirk Gläschig, Gemeinderat der Freien Wähler am Dienstag im Technischen Ausschuss. Gerade bei den Bauprojekten sieht Gläschig derzeit eine ungute Entwicklung: Viel müsse nachgebessert werden, so dass die mühsamen Sparmaßnahmen in anderen Bereichen rasch aufgezehrt seien.
„Wir können sparen, wie wir wollen, wenn wir es auf der anderen Seite heraushauen“, kritisierte Gläschig. Auch Martin Rothweiler (AfD) sprach von „immensen Mehrkosten“.
Nicht der erste Schaden
Die Turn- und Festhalle ist nicht zum ersten Mal ein Sanierungsfall. Bereits im Dezember 2010 wurde das Gebäude durch einen Wasserschaden erheblich in Mitleidenschaft gezogen.
Schon damals gelang es aber nicht, die ausführenden Baufirmen für diesen Schaden haftbar zu machen. In der Zwischenzeit sind die Ansprüche nach Auskunft der Verwaltung ohnehin verjährt.
Bauzeit wohl über ein Jahr
Für die örtlichen Vereine geht die Zeit des Wartens nun weiter. Nachdem die Halle bereits vor gut einem Jahr gesperrt worden war, wird für die Bauzeit ein gutes Jahr veranschlagt.
Wie hoch die Schäden ausfallen, hatte sich erst nach und nach herausgestellt. Anfangs war die Hoffnung groß, dass es mit einem neuen Bodenbelag getan ist. Doch diese Einschätzung erwies sich als Trugschluss: So wurde deutlich, dass auch der Estrich und die Bodenheizung herausgerissen werden müssen. Die ursprüngliche Hoffnung, die Halle Ende 2024 wieder nutzen zu können, waren damit zunichte gemacht.

Der Technische Ausschuss empfahl einstimmig, das Projekt nun anzugehen. Der Gemeinderat muss in der kommenden Woche über die Sanierungsarbeiten entscheiden.