Was lange währt, wird endlich gut: Der Solarpark beim Villingen-Schwenninger Ortsteil Rietheim ist einen Schritt weiter. In seiner jüngsten Sitzung hat der Technische Ausschuss des VS-Gemeinderats das Vorhaben näher ans Baurecht gebracht. Das Gremium empfahl den Bebauungsplan und eine damit verbundene Änderung des Flächennutzungsplans, und zwar jeweils mit elf Ja- und vier Nein-Stimmen.
Was trocken klingt, hat Auswirkungen auf den südlichen Stadtrand von Villingen an der Niederwiesenstraße. Denn auf etwa 14 Hektar entstehen dort nun Solarmodule im Gebiet Obere Wiesen links und rechts der Straße südlich von Villingen. Die Stadtwerke Villingen-Schwenningen wollen dort mit der Thüga als Partnerunternehmen tätig werden, heißt es in der Sitzungsvorlage.
Der Solarpark wird als Agri-PV-Anlage geplant, die Module sollen in zehn Meter Abstand zueinander stehen. Die Landwirte, auf deren Grund der Solarpark entsteht, sollen die Grundstücke so weiter bewirtschaften können.
Nassholzlager liegt nun nicht mehr im Bebauungsplan
In der jüngsten Beteiligungsrunde hatten Forstbehörden Einwände. Danach wurde die Fläche eines Nassholzlagers aus dem Gebiet für den Solarpark ausgespart. Im Vergleich zum Entwurf des Bebauungsplans, der in die Beteiligung von Bürgern und Trägern öffentlicher Belange gegangen ist, ist die Fläche des Solarparks daher auch etwa einen Hektar kleiner geworden.
Ausgleichsmaßnahmen für die Eingriffe in Natur und Umwelt können laut der Vorlage im Großen und Ganzen auf dem Gelände selbst umgesetzt werden, und zwar dadurch, dass die Flächen nur noch extensiv bewirtschaftet werden. Nur als Lebensraum für die Feldlerche müsse es Ausgleichsmaßnahmen auf einem anderen Grundstück geben.
Rietheimer Ortschaftsrat hat Pläne ebenfalls empfohlen
Auch der Ortschaftsrat von Rietheim hat den jeweiligen Plänen in der Vorberatung zugestimmt. Mit sieben Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen fasste das Gremium den Empfehlungsbeschluss zur 55. Änderung des Flächennutzungsplans und dem Bebauungsplan „Solarpark Obere Wiesen“.
Keine Einwände aus der Bevölkerung
Vor der Abstimmung im Ortschaftsrat fasste Matthias Schöne vom Stadtplanungsamt die Ergebnisse der öffentlichen Beteiligung zusammen. „Vonseiten der Bevölkerung gab es keine Einwände“, zeigte sich der Stadtplaner erfreut.
Seitens der Behörden seien im Wesentlichen redaktionelle Überarbeitungen erforderlich. Schöne informierte den Rat, dass sich das Plangebiet um das temporäre Nassholzlager verkleinert habe.
„Der Solarpark wird vollends als Agri-Photovoltaik-Anlage erstellt und es sind keine Ausgleichsmaßnahmen auf Rietheimer Gemarkung erforderlich“, führt Schöne weiter fort. Die bisherigen Landwirte würden die Flächen mir extensiver Landwirtschaft weiter bewirtschaften.
Das letzte Wort hat nun der Gemeinderat von Villingen-Schwenningen für den Bebauungsplan zum Solarpark (Sitzungsbeginn am Mittwoch, 23. Juli, um 16 Uhr in der Schwenninger Neckarhalle).
Bei der Änderung des Flächennutzungsplans liegt die Entscheidung beim Gemeinsamen Ausschuss der Verwaltungsgemeinschaft VS, der am Mittwoch, 30. Juli, darüber beschließen soll (Sitzungsbeginn um 15.15 Uhr in der Neuen Tonhalle in Villingen).