Die Hausarztpraxen werden nach Ostern Teil der Impfkampagne. In St. Georgen wurden die Vorbereitungen dafür bereits intensiviert. Bis zum Dienstag, 30. April, so sagt Johannes Probst, Sprecher der St. Georgener Ärzteschaft, müssen die Impfdosen über die Apotheke bestellt werden. Das haben auch alle Praxen in der Bergstadt getan, sagt Probst. Man habe sich bereits abgesprochen.
Genaue Anzahl noch unklar
Doch wie groß die erste Lieferung des begehrten Stoffs sein wird, ist aktuell noch nicht ganz klar. „Die genaue Anzahl wird uns am Donnerstag mitgeteilt“, sagt Probst. Sie wird zwischen 18 und 50 Dosen pro Arzt liegen. Es wird pro Arzt gerechnet, nicht pro Praxis, sagt der Allgemeinmediziner. Die Anzahl wird zu Beginn aber noch eher gering sein. „Darüber hinaus ist voraussichtlich ab der letzten Aprilwoche mit deutlich mehr Impfstoffdosen für die Arztpraxen zu rechnen“, so teilt auch die Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) den Ärzten mit. Geliefert wird in den ersten Tagen, so heißt es in dem Schreiben, zunächst ausschließlich Impfstoff des Herstellers Biontech/Pfizer. „In den folgenden Wochen werden weitere Impfstoffe wie der Vektorimpfstoff Covid-19-Vaccine von Astrazeneca hinzukommen“, so schreibt die KBV.
Lieferung kommt nach Ostern
Die Impfdosen sollen am Mittwoch, 7. April, in den Praxen eintreffen. Sie müssen dann, weil sie bei Kühlschrank-Temperatur gelagert werden, innerhalb von fünf Tagen verimpft werden. Probst selbst will ab Donnerstag mit dem Impfen beginnen, weil nicht genau klar ist, zu welcher Uhrzeit am Mittwoch geliefert wird. Die Terminierung wäre deshalb für diesen Tag schwierig. Geimpft wird in den Praxen in St. Georgen, die Räumlichkeiten der Fieberambulanz werden, anders als es kurzzeitig angedacht war, nicht genutzt.
Mit den Vakzinen wird anfangs nach Priorisierung geimpft. Das heißt, dass zunächst die Personen über 80 Jahren dran sind. Denn hier gebe es, so die Einschätzung von Johannes Probst, in St. Georgen noch eine entsprechende Nachfrage. In weiteren Schritten gehe man dann nach Priorisierung vor. „Das wird eine Zeit lang dauern“, sagt Probst. Er hat bereits eine Liste mit Personen, die zunächst abgearbeitet wird. Menschen, die angefragt haben, aber auch solche, auf die die Ärzte zugegangen sind. Von der Priorisierung abweichen müsse man nicht, die Nachfrage wird groß genug sein, glaubt der Arzt. „Alle unsere Patienten über 40 fragen bei jedem Kontakt nach den Impfungen“, sagt Probst. Doch bis diese Altersgruppe in den Arztpraxen geimpft wird, so es keinen anderen Grund zu höheren Priorisierung gibt, wird es noch dauern. Probst rechnet damit, dass man die aktuelle Priorisierung im Mai oder Juni abgearbeitet haben wird.
Arzt rechnet mit Aufklärungsbedarf
Besonders zu Beginn rechnet der Sprecher der Ärzteschaft mit viel Aufklärungsbedarf. „Der wird um ein Vielfaches höher sein“, sagt er. Schon allein, weil es keine lang bekannte Standardimpfung wie gegen Tetanus oder FSME ist. Probst und seine Kollegen müssen also nicht nur impfen, sondern auch dafür Zeit einplanen. Probst ist sicher: „Wir werden uns den Mund fusselig reden.“