Damit Schulen und Kitas wieder öffnen können, will das Land Baden-Württemberg die Testkapazitäten deutlich aufstocken. Künftig sollen sich Beschäftigte im Bildungsbereich, also vor allem Lehrer und Erzieher, zweimal pro Woche testen lassen können. Zum Einsatz kommen dabei Antigen-Schnelltests, die Teilnahme ist freiwillig.

2400 Tests bis Ende März

In St. Georgen sind die Pläne schon ziemlich konkret, wie Bürgermeister Michael Rieger und Johannes Probst, Sprecher der St. Georgener Ärzteschaft, auf eine Anfrage des SÜDKURIER sagen. Die Tests sollen in der Fieberambulanz erfolgen. „Wir haben heute 2400 Tests bestellt“, sagt Michael Rieger. Eine Rückmeldung war bis zum Dienstagmittag von der Kommune gefordert. Etwa 240 Beschäftigte in St. Georgen haben Anspruch auf das Angebot des Landes. Schon kommende Woche soll es losgehen, wie Johannes Probst sagt.

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Damit kommt der St. Georgener Fieberambulanz erneut große Bedeutung zu. Für Johannes Probst eine schöne Anerkennung, wie er sagt. Man habe mit der Einrichtung den richtigen Riecher gehabt, sagt er. Früh hatten sich die St. Georgener Ärzte zusammengeschlossen, um Corona-Tests aus den eigenen Praxen auszulagern. Das erhöhte die Sicherheit und erleichterte die Abläufe. Eigens hatten sie dafür die Räumlichkeiten der ehemaligen Frauenarztpraxis angemietet.

20 bis 25 Tests seien dort zu Spitzenzeiten täglich gemacht worden. Zuletzt nahm die Zahl allerdings ab und lag bei noch rund fünf Tests. Um nun die große Anzahl an Schnelltests für Lehrer und Erzieher stemmen zu können, müssen die Kapazitäten wieder hochgefahren werden. Es wird in der Fieberambulanz wohl so viel getestet werden, wie nie zuvor. Knapp 500 Tests pro Woche seien machbar. Die Öffnungszeiten, aktuell sind es zwei Stunden, werden dafür aber nicht ausreichen. „Die Details gilt es noch mit den Kollegen zu besprechen“, sagt Probst. Es sei aber damit zu rechnen, dass die Fieberambulanz über mehrere Stunden täglich geöffnet sei.

Kommunale Impfstelle denkbar

In einem weiteren Schritt, im Anschluss an die umfangreiche Testaktion, sei auch denkbar, dass die Fieberambulanz zur kommunalen Impfstelle für den westlichen Landkreis werde. „Das haben wir angeboten“, sagt Johannes Probst. Bürgermeister Michael Rieger hat diese Idee an Landrat Sven Hinterseh weitergeleitet. Zur Umsetzung könnte das aber erst kommen, wenn ausreichend Impfstoff vorhanden ist, sagt Probst. Frühestens also im April oder Mai. Ob diese Idee überhaupt in die Tat umgesetzt werden wird, könne man deshalb noch nicht sagen. „Dafür ist es noch zu früh, aber wir haben Bereitschaft signalisiert“, sagt Probst.

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Der Bürgermeister möchte das gerne mit einem Modellprojekt für ältere Menschen verbinden, das er dem Gesundheitsminister des Landes, Manfred Lucha (Bündnis 90/Die Grünen), vorgeschlagen hat. „In diesen Räumlichkeiten könnte man sehr gut auch mit hiesigen Ärzten, vorerst in einem Modellprojekt, Impfungen anbieten“, heißt es in der E-Mail an den Minister. „Die älteren Menschen würden anerkennen, dass man an sie denkt und ihnen im wahrsten Sinne des Wortes entgegen kommt und wir würden nebenbei ganz schön was für die Umwelt tun“, so schreibt der Bürgermeister. Zum Ende heißt es: „St. Georgen hat 13 150 Einwohner. Wir liegen zentral im westlichen Schwarzwald-Baar-Kreis und sind für die Umlandgemeinden sehr gut erreichbar. Wesentlich schneller und bequemer als das Impfzentrum im Oberzentrum.“