Vom Verkehrsknotenpunkt zum beliebten Wohngebiet, so könnte man die Entwicklung der Sommerau in den vergangenen Jahrhunderten beschreiben. Tatsächlich geht die erste Erwähnung nämlich bis auf das Jahr 1282 zurück, und seither hat sich einiges getan in St. Georgens Westen, in den bis heute die Sommerauer Straße den Weg weist. Seine wirtschaftliche Blütezeit erlebte der Ortsteil Sommerau, der zu Brigach gehört, als 1873 die Schwarzwaldbahn fertiggestellt wurde.
Der Sommerauer Bahnhof war damals mit 832 Metern über Meer die höchste Station der wichtigen Verkehrsverbindung nach Offenburg, während das Gasthaus „Sommerauer Hof“ als nahe liegende Unterkunft für Reisende aller Art diente. Der Bahnhof hatte auch eine eigene Drehscheibe, die besonders während der Anfangszeiten der Schwarzwaldbahn oft genutzt wurde, und Kleinbusse stellten schon damals die Anschlüsse in die umliegenden Ortschaften sicher.
Von alldem ist nur wenig geblieben: Der Bahnhof wurde in den 1970er-Jahren geschlossen, das Gasthaus brannte 2011 fast vollständig ab und der Nestmichelhof, der stets auf der Sommerau thronte, wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Immerhin: Er wurde danach wieder aufgebaut, und am ehemaligen Bahnhof steht heute die höchstgelegene Bahnstromeinspeisung Deutschlands.