Schwer war der Gang für Kai Stehle nicht. Der Leiter des St. Georgener Polizeireviers hat dem Gemeinderat der Stadt die aktuellen Zahlen der Kriminalstatistik präsentiert. Die sind, zum zweiten Mal nach Stehles Dienstantritt im April 2020, fast nur positiv. Doch es gibt auch Punkte, die sich 2021 im Vergleich zum Vorjahr in eine unerfreuliche Richtung entwickeln.

Doch zunächst das Positive: „Wir liegen, wahrscheinlich das erste Mal seit Bestehen, unter 1000 Straftaten“, sagte Kai Stehle für sein Revier. Diese Zahl gilt für den gesamten Zuständigkeitsbereich, umfasst also auch Triberg, Furtwangen, Gütenbach, Unterkirnach, Schonach, Schönwald, Vöhrenbach und Königsfeld. Es ist ein Rückgang um 9,9 Prozent.

In St. Georgen gute Aufklärungsquote

In St. Georgen selbst liegt diese Zahl bei 302 Straftaten. Ein Rückgang um 19,5 Prozent. In der Stadt St. Georgen ist auch die Aufklärungsquote mit 74,5 Prozent besonders gut. Im gesamten Revierbereich ist die Zahl deutlich schlechter und liegt bei 64,6 Prozent.

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Fast in allen Bereichen geht die Zahl der Fälle zurück. Beispielsweise bei den Sachbeschädigungen in St. Georgen (von 67 in 2020 auf 35 in 2021).

In vier Bereichen eine Steigung

Es gibt genau vier Tatbestände, bei denen die Zahlen für die Bergstadt nicht sinken. „Die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ist gestiegen“, sagte Stehle. Das sei bedenklich, aber ein landesweiter Trend. Vor allem durch Pornografie.

Auffällig ist auch die Zahl der Fälle von Gewalt gegen Polizeibeamte. Gemeint sind Widerstandshandlungen gegen polizeiliche Maßnahmen. Die Zahl von vier Fällen wirkt hier auf den ersten Blick nicht hoch.

Sie ist aber für die Bergstadt höher als in den vier vorangegangenen Jahren zusammen (2017 bis 2020: drei Fälle). Die Gewaltkriminalität stieg von vier auf zehn Fälle und die Computerkriminalität von drei auf sieben Fälle.

Beamte genießen Ansehen

Ob sich die insgesamt guten Zahlen für das Revier St. Georgen bestätigen, werde sich zeigen, sagte Kai Stehle. „Durch die Corona-Jahre muss man schauen, wie repräsentativ die Zahlen auf Dauer sind“, sagte er.

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In St. Georgen Polizist zu sein, sei auf jeden Fall besser als in vielen anderen Städten. Das habe mit dem Ansehen zu tun, dass die Beamten genießen. „Das weiß der ein oder andere Kollege auch zu schätzen“, so der Revierleiter.