Jetzt legt sich der Sommer mächtig ins Zeug, in den kommenden Tagen werden in St. Georgen Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke erwartet. Die Hitze ist eine Herausforderung für Mensch und Natur.
Wir haben bei den St. Georgener Rettungsorganisationen Rotes Kreuz, Feuerwehr und Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft nachgefragt, wie sich selbst auf die kommenden Tage auf die Hitzewelle vorbereiten. Und was sie jeweils aus ihrer Sicht raten, um die Tage gesundheitlich und ohne Schäden in der Natur am besten überstehen.
Das Wichtigste: Viel trinken!
„Trinken, viel trinken. Noch mehr als sonst“, rät Vedat Simsek. Er ist Rettungssanitäter beim Roten Kreuz und kann nicht oft genug darauf hinweisen, dass ausreichend Flüssigkeit in diesen Tagen lebenswichtig ist. Ansonsten rät er, sich wenn möglich im Schatten aufzuhalten und vor allem die Mittagshitze zu meiden.
Sollte jemand ein hyperthermisches Syndrom, also einen Hitzschlag erleiden, gilt: „Den Körper herunter kühlen, etwa durch lauwarmes Duschen.“ Ein Hitzschlag äußert sich unter anderem durch Kopf- und Nackenschmerzen, Schwindel, Übelkeit, erhöhtem Puls, flacher Atmung, Fiebrigkeit und Schwächegefühl.
Zwei Rufnummern helfen weiter
Wenn sich der Gesundheitszustand stark verschlechtert, rät Simsek, über die Nummer 116117 den ärztlichen Bereitschaftsdienst zu kontaktieren. In lebensbedrohlichen Fällen soll über die Notrufnummer 112 der Rettungsdienst gerufen werden. „Der Rettungsdienst verabreicht dem Patienten dann eine auf 20 Grad gekühlte Infusion. Darauf reagiert der überhitzte Körper sofort“, sagt Simsek.
Neben Hitzschlag ist auch ein Sonnenbrand eine Gefahr. Und je nach Ausprägung eine schmerzhafte. „Sobald sich auf der Haut kleine Bläschen bilden, spricht man von einer Verbrennung ersten Grades.“
Schatten, Sonnenhut, Sonnencreme
Die beste Möglichkeit, sich bei den hohen Temperaturen abzukühlen, ist das Freibad. Damit der Badespaß ungetrübt bleibt, müssen einige Baderegeln berücksichtigt werden.

So rät Sascha Hummel, Vorsitzender der Ortsgruppe der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), sich nicht in die pralle Sonne zu legen, und auf alle Fälle mit Sonnencreme mit ausreichend hohem Lichtschutzfaktor einzucremen und einen Sonnenhut zu tragen. „Ein Sonnenhut sollte am besten auch im Wasser getragen werden, da die UV-Strahlung durch die Reflexion des Wassers sehr hoch ist.“

Beim Abkühlen im Wasser sollten die Badenden auf ihr körperliches Wohlbefinden achten und die eigenen Kräfte vor allem in Badeseen nicht überschätzen. Vom Sprung ins Wasser mit überhitztem Körper rät Hummel ab. „Besser die Einstiegtreppe nutzen und sich langsam herunter kühlen.“ Auch die altbekannte Regeln, dass man nicht mit vollem Bauch ins Wasser soll, hat weiterhin und nicht nur bei großer Hitze Bestand.
Die DLRG-Mitglieder, die in St. Georgen am Klosterweiher sowie am Kirnbergsee in Bräunlingen Wachdienste schieben, sind in erster Linie dazu da, um das Geschehen in und auf dem Wasser zu beobachten.
„Manchmal weisen wir aber auch Personen, die in der prallen Sonne liegen und bei denen sich schon ein Sonnenbrand abzeichnet, auf die Gefahr hin“. sagt Hummel. Oft ist den Personen das zu dem Zeitpunkt noch nicht bewusst, die meisten nehmen die Warnung dann auch dankbar an, sagt er.
Die Trockenheit ist brandgefährlich
Nicht nur für Menschen, auch für die Natur ist die Hitze und anhaltende Trockenheit eine Herausforderung. Der Kommandant der St. Georgener Feuerwehr, Christoph Kleiner, weist eindringlich auf die hohe Waldbrandgefahr hin. Auf der Internetseite der Feuerwehr (www.feuerwehr-st-georgen.de) sind Verhaltensmaßnahmen aufgeführt. Aktuell gilt unter anderem:
- Im Wald herrscht absolutes Rauchverbot, offenes Feuer im Wald ist verboten. Zigarettenkippen stellen allgemein ein Brandgefahr dar.
- Grillen ist nur auf dafür vorgesehenen Grillplätzen erlaubt.
- Den Grillplatz im Stockwald hat die Stadt in Abstimmung mit Forst und Feuerwehr aufgrund der anhaltenden Trockenheit gesperrt.
- Flaschen und Metallgegenstände dürfen im Wald und auf Wiesen nicht liegen gelassen werden. Durch den Brennglaseffekt können sie die Vegetation entzünden.
- Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor dürfen nicht im Unterholz oder auf Gras geparkt werden. Dieses kann sich durch heiße Teile am Katalysator oder Auspuff entzünden.

Die Feuerwehr trifft für die kommenden Tage keine gesonderten Maßnahmen. „Die Feuerwehr passt sich ohnehin immer der aktuellen Situation an“, sagt Kommandant Kleiner. Man stehe zudem in enger Abstimmung mit der Ortspolizeibehörde und dem Forst.
Spezialgerät für Wetterextreme
Die trockenen Sommer der vergangenen Jahre und andere Wetterereignisse haben die Feuerwehr dazu veranlasst, die Einsatzplanung, Ausbildung und Ausrüstung sukzessive auf derartige Wetterextreme anzupassen. Dazu gehört beispielsweise auch, dass seit vergangenem Jahr ein Gerätewagen Vegetationsbrand GW-V des Schwarzwald-Baar-Kreises in St. Georgen stationiert ist.