Um bei medizinischen Notfällen schnell Hilfe zu erhalten, gibt es in St. Georgen seit kurzem sogenannte „Helfer vor Ort“ (HvO). Sie übernehmen die Versorgung des Patienten bis zum Eintreffen von Rettungsdienst und Notarzt.

Wie das Ganze funktioniert?

Anfang Juli startete das Konzept, das es so in neun anderen Kreisgemeinden schon gibt.

Und so funktioniert es: Wenn bei der Integrierten Leitstelle ein Notruf eingeht, der eine schnelle medizinische Versorgung erfordert – und in St. Georgen Notarzt und Rettungswagen wegen anderer Einsätze gerade nicht vor Ort sind – wird der Helfer vor Ort alarmiert.

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Und der? Fährt mit einem Einsatzfahrzeug sofort zum Notfall, leitet je nach Erfordernis entsprechende Maßnahmen ein und betreut den Patienten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes und Notarztes, die gegebenenfalls aus einer Nachbargemeinde anfahren müssen.

Ehrenamt in der Freizeit

In St. Georgen übernehmen das momentan Vedat Simsek und Alexander Harter. Beide arbeiten hauptamtlich beim Rotkreuz-Kreisverband Villingen-Schwenningen. Ihre „Helfer vor Ort“ Tätigkeit üben sie allerdings in ihrer Freizeit und auf komplett ehrenamtlicher Basis aus.

Alexander Harter (links) und Vedat Simsek sind hauptamtlich beim Rotkreuz-Kreisverband Villingen-Schwenningen. In ihrer Feizeit retten ...
Alexander Harter (links) und Vedat Simsek sind hauptamtlich beim Rotkreuz-Kreisverband Villingen-Schwenningen. In ihrer Feizeit retten sie auch auf ehrenamtlicher Basis Leben als Helfer vor Ort. | Bild: Sprich, Roland

Dass die Helfer dringend benötigt werden, zeigen schon die bisherigen Einsatzzahlen. „Allein in den ersten fünf Tagen, an denen das Fahrzeug besetzt war, hatten wir zehn Einsätze“, sagt Vedat Simsek.

Alles bis zur Reanimation

Dabei hatten die Helfer vor Ort „vom Sturz über Schnittwunden bis zur Reanimation alles“. Treffen Rettungsdienst und Notarzt an der Einsatzstelle ein, unterstützen die Helfer vor Ort bei Bedarf die Kollegen.

Das Einsatzgebiet der Helfer vor Ort beschränkt sich auf die Kernstadt von St. Georgen und die Ortsteile. „In Königsfeld und auch in Triberg gibt es ebenfalls solche Angebote“, sagt Simsek.

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Die bisherige Bilanz: Nach rund sechs Wochen haben die Helfer vor Ort schon rund 40 Einsätze gehabt. Eine beachtliche Zahl, wenn man bedenkt, dass die beiden Männer die Aufgabe in ihrer Freizeit wahrnehmen, und das Fahrzeug bislang nicht ständig und nicht rund um die Uhr besetzt ist.

Angebot soll ausgeweitet werden

Das soll sich möglichst schnell ändern. „Unser Ziel ist es, das HvO-Angebot so auszubauen, dass das Fahrzeug irgendwann an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr einsatzbereit ist“, erklärt Alexander Harter, der auch in der Bereitschaftsleitung des Rotkreuz-Ortsvereins St. Georgen ist.

Dazu braucht es möglichst viele engagierte Menschen, die das Angebot unterstützen. „Wir sind derzeit dabei, das Angebot auch mit interessierten Personen aus der Feuerwehr und der DLRG-Ortsgruppe auszuweiten“, sagt Harter. Auch externe Personen können das Angebot unterstützen.