Gleich zwei St. Georgener Unternehmen greifen den Einrichtungen der Evangelischen Altenhilfe in der Corona-Krise unter die Arme. Die Firma 3D-Labs, die Produkte aus dem 3D-Drucker herstellt, hat einen Griff entwickelt, mit dem man Türen öffnen kann, ohne die Hände an die Klinke legen zu müssen. Zudem hat sie eine Halterung für Gesichtsvisiere konzipiert. Die Firma Sterman aus Peterzell spendet einige hundert Gesichtsmasken.
Die Firma 3D-Labs stellt Prototypen und Serien aus dem 3D-Drucker unter anderem für die Medizintechnik her. Nachdem im Lorenzhaus mehrere Fälle von Bewohnern und Mitarbeitern registriert wurden, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, kam die Firma auf die Idee und entwickelte einen Griff für kontaktloses Türöffnen. Maurice Scheer, zusammen mit Gerhard Duda Geschäftsführer des Unternehmens, erklärt die Funktion. „Es handelt sich um einen Winkel, der an den Türgriff montiert wird.“ Der leicht angeschrägte Winkel, der an jede gängige Klinke passt, ermöglicht, dass man die Türklinke ganz bequem mit dem Unterarm öffnen und so die Gefahr des Berührens mit einem möglicherweise kontaminierten Türgriff erheblich reduzieren kann. Da die Firma 3D-Labs ohnehin für den medizinischen Bereich tätig ist, verwendet das Unternehmen ein spezielles biokompatibles, also hautverträgliches, Kunststoffmaterial, das sowohl sterilisierbar ist als auch Brandschutzmaßgaben erfüllt.
Aus dem gleichen Material hat das innovative Unternehmen auch die Halterung für ein Gesichtsschild entwickelt, an die sich eine einfache Laminierfolie anbringen und das sich mit einem Gummiband am Kopf befestigt als großflächiger Gesichtsschutz tragen lässt. „Dies ist insbesondere für Mitarbeiter etwa in den Alten- und Pflegeheimen sinnvoll“, sagt Scheer. Rund 200 Türgriffe und 250 Gesichtsvisiere will das Unternehmen vorerst an das Lorenzhaus und an das Elisabethhaus liefern. Kostenlos. Finanziert wird die Aktion mit Unterstützung verschiedener St. Georgener Unternehmen. Die Firma ebm-papst übernimmt zudem einen Teil der Produktion, da diese über die passenden Maschinen verfügt. Für die Montage der Visiere und das Ausliefern haben sich zudem die St. Georgener Nesthexen bereit erklärt.

Maurice Scheer kann sich vorstellen, dass die Gesichtsvisiere auch für andere Einrichtungen eine Möglichkeit sind, das Infizierungsrisiko zu senken. „Wir wollen eine Bedarfserhebung etwa Arzt- und Zahnarztpraxen, bei Polizei und Feuerwehren machen“, sagt er.