Alfred Moosmann ist in Tennenbronn bekannt. Über 40 Jahre hat er für den Kraftsportverein (KSV) Beiträge zu Ringerveranstaltungen geschrieben. Nun hat er dieses Amt abgelegt, doch nach wie vor befasst er sich mit dem Schreiben. Und sein Projekt war dieses Mal sehr viel größer. „Tennenbronn 1922 bis 2022 – Die 100 Jahre seit dem Zusammenschluss“ heißt sein Werk. Ein Buch zu einem besonderen Jubiläum.

Gleich zu Beginn ein großes Thema

„Begonnen hat meine Tätigkeit innerhalb der Heimathausgruppe, als ich 2018 in Rente gegangen bin“, sagt Moosmann im Gespräch. Zuvor hatte er eine eher lockere Verbindung zur Heimathausgruppe. Gleich zu Anfang dann das große Thema – das große Jubiläum im Jahr 2022.

Fast durch Corona ausgebremst

Im November 2018 formierte sich die Arbeitsgruppe zum Buchprojekt unter der Leitung von Dieter Moosmann. Kaum gegründet, drohte mit Aufkommen von Corona das Projekt zu scheitern. Mit Onlinesitzungen wurden Themen zum Buch besprochen, womit das Projekt planbar wurde. Es wurde diskutiert, wie das Buch gestaltet werden soll, welche Inhalte aufgenommen werden.

Auf keinen Fall sollte das Werk wie ein Schulbuch daherkommen. Beraten wurde auch über die Anzahl der Bilder. Und speziell in diesem Fall konnte auf Bildmaterial der beiden Tennenbronner Fotografen Heinrich Martin und Karl Hermann zurückgegriffen werden, wenn Bilder aus der Zeit um 1922 benötigt wurden.

Und nun kommt Alfred Moosmann ins Spiel. „Zuerst habe ich eher für mich eine Seite auf dem Computer gestaltet, um das Ergebnis dann im Arbeitskreis zu zeigen“, sagt er. Und das war dann der Moment, dass ich mehr oder weniger damit beauftragt wurde, mich in diesem Sinn weiter einzubringen. „Somit war mein Mitwirken am Buchprojekt schon festgelegt“, sagt Moosmann.

Auf der Suche nach guten Quellen

Nun galt es für die Themengruppen auszuschwärmen, um mit guter Recherche, vor allem bei noch lebenden Zeitzeugen, nachzufragen, wie das damals in Tennenbronn war, erinnert sich Alfred Moosmann. Eine überaus hervorragende Quelle war, so sagt er, Karoline Bader. Sie ist mittlerweile 101 Jahre alt geworden.

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Unter den zahlreichen Helfern waren auch Stadtarchivar Carsten Kohlmann, Willi Dertmann, Klaus Rösch, Martin und Ulrich Grießhaber. Themen aus der katholischen Kirche lieferten Alfred Kunz und Josef Broghammer. Edwin Klausmann hat landwirtschaftliche Themen als sein Fachgebiet geliefert.

Suche im Brigachboten

Alfred Moosmann ging dann ebenfalls auf Suche nach Hinweisen aus Tennenbronn um die 1920er und folgenden Jahre. In St. Georgen wurde er in alten Brigachbote-Ausgaben fündig, einer Vorgängerzeitung des heutigen SÜDKURIER. Es stellt sich heraus, dass diese Ausgaben als hervorragende Quelle zum Leben vor 100 Jahren, nicht nur in Tennenbronn, zahlreiche Hinweise gaben.

Von den Vereinen wurde ebenfalls zugearbeitet. „Nun war es meine Aufgabe diese Geschichten passend zu präsentieren“, sagt Moosmann.

Berufliche Erfahrung hat geholfen

Und das lag ihm: „Meine berufliche Erfahrung hat mir dabei geholfen, Seite für Seite am Computer zu gestalten.“ Moosmanns Idee war es, dass jede Seite drei Spalten erhält. Eine Spalte mit Erklärtexten, farbig zum jeweiligen Abschnittsthema gekennzeichnet und zwei Spalten mit redaktionellem Inhalt.

Die Idee mit den drei Spalten stammt von Alfred Moosmann.
Die Idee mit den drei Spalten stammt von Alfred Moosmann. | Bild: Werner Mueller

„Zu jeder Seite im Buch entstand das Layout auf meinem Computer“, sagt Moosmann. Texte mussten geschrieben und Bilder zugeordnet werden. Dank der Unterstützung der zahlreichen Helfer ist das Buchprojekt zum Festakt in der Tennenbronner Festhalle pünktlich erschienen. „Im letzten halben Jahr hatte ich einen Acht-Stunden-Tag“, so Moosmann.

Bildmaterial nicht immer leicht zu finden

„Es war ein Glücksfall für die Heimathausgruppe, als Klaus Fichter, aufgewachsen in Tennenbronn, angeboten hat, die Kosten für das Buch zu übernehmen“, sagt Moosmann. Von ihm stammen auch etliche Bilder alter Postkarten aus Tennenbronn, die er in seinem Leben gesammelt hat.

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Schwierig sei die Suche nach Bildern aus den 1970er und 1980er-Jahren gewesen. Nur ganz wenige Originale waren noch vorhanden. So mussten auch gerasterte Bilder aus der Zeitung verwendet werden, erklärt Alfred Moosmann. Seit die digitale Fotografie ständig mehr zunimmt, wurde die Suche nach Qualitätsbildern wieder einfacher. „Vor allem hat Ulrich Grießhaber sein Archiv geöffnet und viele Bilder bereitgestellt“, so Alfred Moosmann.