Die Beratungsstelle für Pflege und Versorgung im Landratsamt Villingen-Schwenningen hatte pflegende Familienangehörige zu einem Frühstück ins Triberger Kurhaus eingeladen. Viele Frauen und auch einige Männer fanden den Weg in den Schwendi-Saal und ließen sich das leckere Frühstück schmecken, das von Mitgliedern des Katholischen Frauenbunds serviert wurde.
Anerkennung für wertvolle Pflege-Tätigkeit
Die Beraterinnen Diana Grießhaber und Simone Moosmann wünschten allen einen „Guten Appetit“ und betonten, dass der Pflegestützpunkt des Landratsamts das Essen als Anerkennung für die wertvolle Pflege-Tätigkeit kostenlos anbiete. Doch wer möchte, könne eine Geldspende für den Frauenbund ins Körbchen am Ausgang legen. „Wir werden Ihre Spende ans Müttergenesungswerk weiterleiten“, versprach Frauenbund-Vorsitzende Claudia Waldvogel, woraufhin sie mit Applaus bedacht wurde.

Aktionstag als Pionier-Veranstaltung
„Der heutige Aktionstag in Triberg ist die erste Veranstaltung dieser Art“, informierte Sozialarbeit-Expertin Simone Moosmann, während die Gesundheitswissenschaftlerin Diana Grießhaber den Referenten Thomas Weik vorstellte. Sein Bildervortrag zum Thema „Kein Stress – Balance finden im Pflege-Alltag“ fand große Aufmerksamkeit, weil der Referent von der AOK ernste Wahrheiten locker und spannend präsentierte und immer wieder kleine Übungen einbaute.
Ein ganzes Bündel von Problemen
Weik ging auf den Stress ein, der sich unweigerlich einstellt, wenn pflegende Angehörige alles perfekt machen wollen. Oft warten nebenbei noch Kinder und Haushalt und familiäre Konflikte sind vorprogrammiert. Manchmal entstehen Ängste in Bezug auf den Kranken oder es gibt finanzielle Belastungen.
Etliche Warnsignale
„Warnsignale für Stress sind Nervosität, Unruhe, Angst, Hilflosigkeit, Alpträume und Konzentrationsstörungen“, so der Referent. Klassische Stressantreiber seien Gedanken wie „Ich muss es allen recht machen“ oder „Ich muss perfekt sein, sonst werde ich nicht geliebt.“ Um die Balance im Pflege-Alltag zu finden, sei es wichtig, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten und das fange bei Kleinigkeiten an. Weik machte auch auf das soziale Netzwerk mit Freunden und Bekannten aufmerksam, das man neben der Pflegeaufgabe keinesfalls vernachlässigen dürfe.
Rat und Tipps am Technikstand
Nach dem Vortrag konnten sich die Anwesenden noch am Technikstand beraten lassen. Die Diplom-Ingenieurin Katja Porsch, die im Landratsamt das Beratungszentrum „Alter und Technik“ leitet, wusste alles über altersgerechte Wohnungen, angefangen vom barrierefreien Bad und dem Treppenlift über das Pflegebett mit Aufstehhilfe und vielen Seh- und Hörhilfen bis hin zur bewegten Küche für Rollstuhlfahrer.
„Wir haben auch eine Musterwohnung in Schwenningen“, sagte Katja Porsch und überreichte allen Interessenten die umfangreiche Broschüre „Besser wohnen im Alter“ mit einem Grußwort von Landrat Sven Hinterseh. Zum Abschluss bekamen alle Besucher eine gelbe Gerbera mit auf den Heimweg.