Triberg – Die Bahn polarisiert – zum einen sind viele verärgert über verspätete oder gar ausbleibende Züge. Zum anderen aber sind viele Menschen fasziniert von neuen oder – nun vor allem – historischen Lokomotiven. Viele tausend Menschen wurden nun durch die vierten Schwarzwaldbahn-Tage an den Triberger Bahnhof gelockt. Leider nur auf der Durchfahrt konnte eine der spektakulärsten E-Lokomotiven Europas, das „Krokodil“, von den Gästen am Bahnsteig erlebt werden.
Fotografen auf der Motiv-Pirsch
Relativ neue und viele ältere Schienenfahrzeuge zogen Blicke an, Nostalgiefans zogen nicht nur an den Bahnhof, vielmehr säumten sie mit Kameras an herausragenden Ausblicken die Strecke von und nach St. Georgen. Denn nach Hornberg fuhr der Dampfsonderzug, gezogen von der schweren Dampflok 52 7596, diesmal nicht. Daneben nutzten viele Besucher die Gelegenheit, eine Führerstandsfahrt durch die Tunnel mitzumachen.
Auf große Resonanz stießen die Bahntage in der Wasserfallstadt aber auch bei offiziellen Stellen. So hatten sich in die Reihen der Redner neben Bürgermeister-Stellvertreter Klaus Nagel auch der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei, die Landtagsabgeordnete Martina Braun (die nach eigenem Bekunden verwurzelt mit der Schwarzwaldbahn ist – ihr Urgroßvater kam einst als einer der ersten Gastarbeiter zu Gerwigs Bahnbau), Landrat Sven Hinterseh und dazu viele hochrangige Bahn-Mitarbeiter.
Die neue Konzernbevollmächtigte der Bahn für den Südwesten, Clarissa Freundorfer, lobte die Schwarzwaldbahn – es sei einfach ein Erlebnis, wenn sie hier mit der Bahn entlang fahre und die grandiosen Ausblicke genieße. „In Triberg ist die Schwarzwaldbahn an vielen Stellen erkennbar“, so ihre Einsicht. Im Gespräch mit dem Gemeinderat hatte sie wahrgenommen, dass den Gremiumsmitgliedern der Bahnhof am Herzen liege – vor allem die Barrierefreiheit.
Der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei betonte die Wichtigkeit der Schwarzwaldbahn, die nach ihrer Eröffnung den Städten und Gemeinden viele Chancen eröffnet habe. Ministerialdirektor Berthold Frieß aus dem Verkehrsministerium Baden-Württembergs stellte fest, diese Bahnstrecke sei nicht nur Kulturdenkmal, sondern eine wichtige Verkehrsader. Die aber auch Personal brauche.
Nikolaus Arnold erwähnte auch den Schwarzwaldbahn-Erlebnispfad, der 2012 in Betrieb ging, dazu gebe es eine enge Verzahnung mit den Kollegen aus der Schweiz. Eisenbahnfans aus aller Welt würden durch die berühmten Gebirgsbahnen und die Bahnpfade angelockt, wusste er.