Die andauernde Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Maßnahmen machen dem Tourismus weltweit, auch dem im Schwarzwald, weiterhin zu schaffen. Zur aktuellen Situation in Triberg äußert sich Stadtmarketingleiter Nikolaus Arnold.

„In der laufenden Wintersaison war die Besucher-Resonanz am Wasserfall nach Weihnachten bis zum Ende der Weihnachtsferien am 9. Januar zufriedenstellend“, blickt Arnold zurück. Somit sei sie deutlich besser zu bewerten, als noch vor einem Jahr, als sämtliche touristischen Betriebe und Freizeiteinrichtungen in dieser Zeit coronabedingt geschlossen waren. „Damals war vom 1. November 2020 über Weihnachten und Silvester bis Ende Mai alles Touristische zu“, erinnert der Stadtmarketingleiter im Gespräch mit unserer Redaktion.

Der Triberger Wasserfall ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert, der obere Teil ist im Winter aber wegen Unfallgefahr durch ...
Der Triberger Wasserfall ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert, der obere Teil ist im Winter aber wegen Unfallgefahr durch Eisbildung und Glätte gesperrt. | Bild: Foto Carle

Kontrollen werden akzeptiert

„In dieser Saison geht es uns jetzt besser. Während des gesamten Zeitraums zwischen den Feiertagen und dem Ende der Ferien war sowohl am Wasserfall als auch in den weiteren Freizeiteinrichtungen Schwarzwaldmuseum, Instagram-Museum „Triberg-Fantasy“ und auch dem „Triberg-Land – Mit interaktiven Modellbauanlagen“ die 2G-Plus-Regelung vorgeschrieben. „Ab und zu gab es mal Schlangen an der Kasse beim Wasserfall, wegen der Kontrolle der Corona-Regeln“, räumt Arnold ein. Doch diese seien von den Besuchern „in der Regel ohne große Diskussionen“ akzeptiert worden, wenn auch hier und da die Nachfrage kam, weshalb auch im Außenbereich die Regelung 2G-Plus gelte. Der überwiegende Teil der Besucher hatte sich laut Arnold jedoch bereits im Vorfeld über die aktuellen Corona-Vorschriften informiert und auch Verständnis dafür.

„Bewährt hat sich auch die Corona-Kontroll-Erleichterung auf elektronischem Weg mit Hilfe verschiedener Apps wie der Luca-App und der CovPass-Check-App“, fährt der Stadtmarketingleiter fort und kommt auf das Testzentrum im Triberger Kurhaus zu sprechen. Dieses habe sich ebenfalls bewährt und zwar aus dem Grund, dass es zeitgleich mit den Tourismuseinrichtungen geöffnet war und die Besucher, falls nicht bereits vorhanden, einen kostenlosen, tagesaktuellen Schnelltest machten konnten.

„Von der Besucherresonanz am Wasserfall konnten auch in geringem Umfang die umliegenden Gastronomiebetriebe, aber vor allem auch die Imbisse mit Straßenverkauf profitieren“, ist sich Arnold sicher. Er ergänzt jedoch sofort: „Was allerdings natürlich nicht mit der Situation 2019 vergleichbar ist, als Corona noch kein Thema war“.

Weihnachtszauber wird vermisst

Es sei auch interessant gewesen, wie viele Leute das Personal am Wasserfall auf den Triberger Weihnachtszauber ansprachen. „Viele Besucher vermissten ihn Ende 2021“, so Arnold. Hier habe es die erfreuliche Tendenz gegeben, dass Besucher auf eine Neuauflage der Veranstaltung in diesem Jahr hoffen. Es zeige sich immer wieder, was Triberg hier für ein tolles Event habe. Dies dank des großen Engagements der TWZ Event GmbH als Veranstalter und der beeindruckenden Naturkulisse des Triberger Wasserfalls. „Wir bedauerten den erneuten Ausfall in Folge sehr und hoffen ebenfalls, dass die Top-Veranstaltung Ende dieses Jahres erneut stattfinden kann“, betont Arnold. In diesem Zusammenhang erwähnt er auch die „schöne weihnachtliche Illumination in der Stadt, beispielsweise die Beleuchtung in der Hauptstraße, am Rathaus, an der Parkgarage, an Bäumen und Häusern“, die von den Besuchern „auch immer wieder wertgeschätzt wurde“.

Die Beleuchtung in der Wasserfallstadt, inklusive am Rathaus, während der Weihnachtszeit, gefällt Gästen und Bürgern.
Die Beleuchtung in der Wasserfallstadt, inklusive am Rathaus, während der Weihnachtszeit, gefällt Gästen und Bürgern. | Bild: Foto Carle

Wie der Stadtmarketingleiter weiter informiert, ist in den Wintermonaten aufgrund der Gefahrensituation der obere Teil des Wasserfalls gesperrt. „Das verstehen die Besucher manchmal nicht auf Anhieb“, erklärt er. „Der Grund liegt darin, dass sich das Spritzwasser des Wasserfalls auch bei deutlichen Plusgraden auf den Wegen, Geländern und Brücken absetzt und bereits bei kleinen Temperaturschwankungen, zum Beispiel durch Windeinwirkung oder Schattenwirkungen, zu einem Eis-Film gefriert. Zudem ist eine maschinelle Räumung und Streuung im oberen Wasserfall-Bereich nicht möglich.“

Solange das Wasserfallgebiet nicht komplett zugänglich sei, werde auch nicht der übliche Eintrittspreis verlangt, berichtet Arnold. Er sei entsprechend nach unten angepasst worden. Somit bezahlen die Besucher im Winter derzeit statt der sonst üblichen acht Euro (ohne Gästekarte) sechs Euro. „Mit der gültigen Wasserfall-Eintrittskarte hatten die Besucher darüber hinaus freien Eintritt in den weiteren Freizeiteinrichtungen Schwarzwaldmuseum, Triberg-Fantasy und Triberg-Land, was von den Gästen sehr positiv aufgenommen wurde. Für einige war dieser Mehrwert eine Überraschung“, verrät Arnold. „So konnte die Aufenthaltsdauer verlängert werden, was sicher den einen oder anderen Besucher noch zu Souvenir-Käufen oder anderen Einkäufen animiert hat.“

Stornierungen und kaum Reisebusse

„Was die Übernachtungszahlen anbelangt, hatten wir im September, Oktober noch das Gefühl, es könnte eine gute Weihnachtszeit werden“, blickt der Stadtmarketingleiter zurück. Er bedauert jedoch: „Beim Übernachtungsaufkommen konnte man letztendlich leider doch nicht an die Ergebnisse von vor Corona anknüpfen. Zwar gab es eine erfreuliche Entwicklung an Vorreservierungen im Herbst, leider stellten sich dann aber mit steigenden Infektionszahlen eine Welle von Stornierungen zum Jahresende ein. Das ging sogar so weit, dass einige Häuser, also Beherbergungsbetriebe komplett geschlossen waren, und dies in einer Zeit, in der die Belegung in der Regel mehr als überdurchschnittlich sein sollte.“

Auffallend sei gewesen, so Arnold weiter, dass im Juli, August nahezu kaum Reisebusse vor Ort waren, erst wieder im September und dann im Oktober, November und Dezember nahezu keine. „Reiseveranstalter bestätigten uns auf Nachfrage, dass die Gäste momentan einfach nicht bereit sind, einen mehrstündigen Anfahrtsweg in Kauf zu nehmen und dabei die Maske zu tragen“, so der Stadtmarketingleiter. Er ist froh, „dass es aktuell für das laufende Jahr bislang wieder besser aussieht. „Im Moment treffen wieder verstärkt Anfragen der Busreiseveranstalter ein.“

Laut dem Stadtmarketingleiter laufen bereits Planungen für die diesjährige Saison. Mehrere Mailing-Aktionen sind in Vorbereitung. Auch in Zusammenarbeit mit den Dachverbänden in Sachen Tourismus laufen verschiedene Marketing-Aktionen an. Arnold nach vorne blickend: „Insgesamt sind unsere Beherbergungsbetriebe derzeit vorsichtig optimistisch, was die Saison 2022 anbelangt.“