Triberg Einmal mehr luden die Floriansjünger der Wasserfallstadt zum Fest am Gerätehaus an der Schwendistraße ein. Doch zunächst gab es für Interessierte einiges zu sehen: Im leerstehenden Gebäude der Uhrenfabrik Hubert Herr probte vorab die Wehr den Ernstfall.
Obwohl es am Samstag eher ungemütlich bei einstelligen Temperaturen war, konnten sich die Floriansjünger nicht über mangelhaften Besuch der Feuerwehrübung beklagen. Gemeldet war ein Brand von Unrat im Treppenhaus des Mehrfamilienhauses mit angrenzendem Produktionsgebäude an der unteren Hauptstraße in Triberg.
Von außen war eine starke Rauchentwicklung im zweiten Obergeschoss zu sehen, einige Personen machten sich am Fenster an der Stirnseite bemerkbar. Die Flucht über den Treppenraum erschien nicht mehr möglich, weshalb ein Mitarbeiter des Unternehmens aus den Räumen im Erdgeschoss per Telefon die Feuerwehr alarmierte.
Wegen der ersten Einsatzstichworte alarmierte die Leitstelle zunächst die Abteilung Triberg sowie die Abteilung Nußbach mit einem Löschgruppenfahrzeug. Im Einsatzverlauf wurden aufgrund der hohen Anzahl zu rettender Personen durch einen massiven Innenangriff weitere Kräfte aus Nußbach sowie die Abteilung Gremmelsbach hinzugezogen. Zusätzlich wurde das Deutsche Rote Kreuz mit einem Krankentransportwagen und dem Helfer-vor-Ort-Fahrzeug alarmiert.
Unter der Leitung von Stefan Schätzle lokalisierte zunächst der erste Angriffstrupp die Brandstelle. Im Abschnitt Hauptstraße leitete Michael Lukas die Menschenrettung und Brandbekämpfung mit Innenangriff über das Treppenhaus. Der Angriffstrupp rettete unter Atemschutzausrüstung Personen aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich, setzte dazu, soweit erforderlich, Rauchverschlüsse ein und begann mit der Brandbekämpfung. Zugleich beschloss die Einsatzleitung, zum Absuchen des Gebäudes zwei weitere Trupps zur Personenrettung und Brandbekämpfung über das Treppenhaus zu schicken. Aufgrund des verwinkelten Gebäudes drang auch Rauch in das Produktionsgebäude, das quer ans Wohnhaus angebaut ist. Eine Riegelstellung zwischen dem betroffenen Gebäude und dem leerstehenden Hotel „Bären“ wurde veranlasst. Im Abschnitt Bruelweg erfolgte die Personenrettung parallel mit der Drehleiter und einem zweiten Innenangriff über das Produktionsgebäude.
Der Großteil der geretteten Personen war gehfähig, lediglich drei Personen waren durch Rauchgase ohne Bewusstsein. Da das Feuer mittlerweile auf den Dachstuhl übergriff, wurde die Drehleiter mit dem Monitor bestückt, um die Dachhaut abzukühlen. Martin Schätzle moderierte die Übung – und lud im Anschluss zum Fest ins Gerätehaus ein.
Nachdem am Samstagabend die Brasserfälle ihre Visitenkarten abgegeben hatten, folgte zum Mittagstisch am Sonntag die Stadtmusik unter Leitung von Hansjörg Hilser. Auf dem Netto-Parkplatz hatte sich die Feuerwehr ausgebreitet. Besonders beliebt waren Fahrten mit dem großen Auto. Besonders beliebt war auch der Speisenklassiker der früheren Feste: das Feuerwehr-Schaschlik.
Zwei Tage lang waren die Mitglieder der Feuerwehr mit Großübung und anschließendem Fest im Dauereinsatz – doch der Aufwand lohnte sich, wie die Resonanz der Besucher zeigte. Auch Bürgermeister-Stellvertreter Reinhard Storz zeigte sich angetan. Sven Ketterer als Bewerber für das Amt des Bürgermeisters konnte die Notwendigkeit eines neuen Gerätehauses nur bejahen.