Triberg – Die Nußbacher Narren lassen keinen Zweifel daran, wer nun das Sagen hat: Oberzunftmeisterin Sonja Schätzle übernahm nach dem Hemdglunkerumzug den Rathausschlüssel. Das kam Ortsvorsteher Heinz Hettich und Lothar Hoch gerade recht.
Pünktlich um 19 Uhr startete am Schmutzigen Dunnschdig der Hemdglunkerumzug in Nußbach im Hintertal beim Sägewerk Kienzler. Mit viel Fasnetmusik führte die Trachtenkapelle den Zug durch die dunklen Straßen ins Dorf. Für ein bisschen Helligkeit sorgten einige Fackeln – was dem ganzen Treiben etwas Schaurig-Mystisches verlieh.
Mit Narrenmarsch und viel Humpa-Humpa versammelten sich die Musiker sowie die großen und kleinen Hemdglunker auf dem Nußbacher Kirchplatz. Narrenpräsidentin Sonja Schätzle forderte sie sofort und lautstark auf, nun endlich die Fasnet zu suchen, diese habe sich einfach versteckt. Eine Freude für die Kinder; sie stürmten los und kamen alsbald ganz wichtig und schwer schnaufend zurück – sie schleppten die Fasnetpuppe daher. Nun warteten alle Anwesenden gespannt, denn Sonja Schätzle setzte der Puppe, dem Raschki, das Herz wieder ein und ließ es schlagen. Jetzt thront die Puppe wieder über dem Kirchplatz und wacht über das bunte Treiben in den nächsten Tagen.
Danach forderte die Oberzunftmeisterin lautstark Ortsvorsteher Heinz Hettich auf, endlich aus seinem Büro zu kommen und Fasnet zu machen. Die alltäglichen Arbeiten im Rathaus würden die Narren übernehmen. Zur Überraschung aller erschienen Hettich und sein Stellvertreter Lothar Hoch sofort – total kaputt und überarbeitet. Nun seien sie doch froh, dass sie endlich abgelöst werden, auf den Schreibtischen lägen noch einige Stapel, die durchgearbeitet werden sollten, behaupteten die beiden Ortschefs recht frech und dazu noch faul. Das solle nun die Narrenzunft übernehmen. Gegen Überarbeitung hatte Schätzle auch gleich die richtige Therapie: „Geht jeden Tag in d‘Fasnet, feiert mit und lehnt euch entspannt an die extra vorbereiteten runden Tischchen und genießt die Freiheit.“ Unter Applaus nahm sie den Rathausschlüssel in Empfang, aber doch nicht ohne Mahnung des Ortsvorstehers, diesen gut zu verwahren und nicht zu verlieren.
Sonja Schätzle forderte die ganze Schar auf, bei der Nußbacher Fasnet dabei zu sein und lud zum Bunten Abend am heutigen Samstag, zum Sonntagsumzug, zum Konfettiball am Rosenmontag und zum Kinderball am Dienstag ein. Mit Fasnetmusik ging es schließlich Richtung „Felix“, um weiter zu feiern.