Markus Reutter

Der Förderverein „Mach mit“ ist Träger der Tafelläden in Villingen, Schwenningen, Donaueschingen, St. Georgen und eben auch des Angebots in der Schulstraße in Triberg. Jeden Mittwoch von 15 bis 16.30 Uhr ist der Tafelladen dort geöffnet, informiert Karl Rißler, der die Organisation des Tafelladens in Triberg in Händen hält. In der Regel seien es knapp 20 Personen, die kämen. Nach der zweimonatigen Schließung im Zuge der Corona-Regelungen seien es am ersten Öffnungstag am 27. Mai gerade mal zehn Kunden gewesen. Die Woche darauf waren es schon 14. Somit ist Rißler zuversichtlich, dass bald die übliche Kundenfrequenz wieder erreicht wird.

Das könnte Sie auch interessieren

Rißler geht davon aus, dass es in Triberg „eine ganze Menge“ Menschen gibt, die aufgrund geringen Einkommens berechtigt wären, im Tafelladen einzukaufen. Dort seien die Waren etwa zu einem Drittel des sonst üblichen Preises erhältlich. Doch er spüre, dass es Hürden bei manchen geben, zum Tafelladen zu gehen. Altersarmut sei deutschlandweit und auch in Triberg, ein Thema. Doch: „Wir haben nicht so viele ältere Kunden“, macht Kaiser darauf aufmerksam, dass deren Anteil bei den Kunden in Triberg unterrepräsentiert sei. Womöglich hätten sie Hemmungen, Hilfe anzunehmen oder beim Einkauf in der Tafel beobachtet zu werden und dann eventuell als arm zu gelten. In den vergangenen Jahren seien es vermehrt Flüchtlinge, die den Tafelladen besuchten, darunter auch größere Familien mit bis zu zehn Personen, die auch stärker einkauften.

Auf die Corona-Hygieneverordnungen wird vor dem Triberger Tafelladen angesichts der internationalen Kundschaft in verschiedenen Sprachen ...
Auf die Corona-Hygieneverordnungen wird vor dem Triberger Tafelladen angesichts der internationalen Kundschaft in verschiedenen Sprachen hingewiesen. | Bild: Markus Reutter

Die Corona-Regelungen wirken sich auch auf den Tafelladen in Triberg aus. Wegen der Abstandsgebote dürften derzeit maximal zwei Kunden gleichzeitig im Laden sein. Andererseits wurde das Personal aufgestockt. „Wir sind im Moment zu dritt, normalerweise zu zweit“, erklärt Rißler. Ein Mitarbeiter passe auf, dass die neuen Regelungen unter Corona eingehalten werden und die Abläufe funktionieren, zwei weitere Personen befinden sich im Kassenbereich, eine sagt, was eingekauft wurde und die andere Person tippt die jeweiligen Beträge ein. Mit einer Plexiglasscheibe sei der Kassenbereich geschützt.

Außer Rißler gehören zum Tafelladenteam derzeit vier Frauen, alle engagieren sich ehrenamtlich im Laden. Angeboten wird neben frischem Obst und Gemüse auch noch eine Kühltruhe mit Wurst und Käse, außerdem gibt es ein Trockenregal mit Nudeln, Reis, Konserven, Kaffee und anderen Dingen mehr. Ergänzt wird das Sortiment laut Rißler noch mit Hygieneartikeln, Süßigkeiten, Brot und ab und zu auch Kuchen. Eine Besonderheit in Triberg ist, dass die Miete der Räume von den Kommunen Triberg, Schonach und Schönwald sowie den evangelischen und katholischen Pfarreien übernommen wird. Die Waren für die Tafelläden würden teilweise zugekauft oder von Märkten gratis zur Verfügung gestellt. Der Erlös aus dem Verkauf kommt dem Trägerverein „Mach mit“ zugute, erklärt Rißler.