Triberg – In gut fünf Monaten findet wieder der Triberger Weihnachtszauber mit seinem vielseitigen Programm statt. Es wird nach 20 Jahren gleichzeitig der letzte in dieser Form sein. Das kündigten die Veranstalter Thomas Weisser und Rainer Huber an. Wenn von 25. bis 30. Dezember an und rund um die Triberger Wasserfälle erneut eine Million Lichter erstrahlen und sechs Tage ein großes Show- und Unterhaltungsprogramm für eine einzigartige Stimmung sorgen, wird es das letzte Mal sein, dass sich zehntausende Besucher von den Lichtern, den zahlreichen Shows, Attraktionen und der besonderen Stimmung verzaubern lassen können. „Die Veranstaltung biegt auf ihre Zielgerade ein“, beschreibt Thomas Weisser.
Weshalb die Entscheidung gerade jetzt, im 21. Jahr und mit der 19. Veranstaltung fällt, begründen Weisser und Rainer Huber damit, dass es „eine Kopf- und eine rationale Entscheidung ist“. Sie machen keinen Hehl daraus, dass das Alter – Weisser ist 62, Huber 63 Jahre alt – eine maßgebliche Rolle spielt. „Unsere Lebensplanung wird sich in den nächsten Jahren grundlegend ändern“, umschreibt Weisser. Die Organisation der Veranstaltung sei zunehmend kräftezehrend und eine zeitliche Herausforderung.
Seitdem Weisser und Huber vor genau 20 Jahren zum ersten Mal die Tore zum Triberger Weihnachtszauber öffneten, hat sich viel getan. „Wir hatten insgesamt mehr als 700.000 Besucher. Der Weihnachtszauber hat überregionale, ja, bundesweite Beachtung erreicht und eine große Medienwirksamkeit erzielt.“ Nicht zuletzt war die Veranstaltung auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, sowohl für die Stadt Triberg selbst als auch für die Tourismusbranche in der Region. „Es wurde auch viel bewegt. Der Haupteingang zum Wasserfall wurde erneuert, die Wege verbreitert und vieles mehr“, bilanzieren die Macher, was auch über die Veranstaltung hinaus für die Besucher des Wasserfalls bleibt.
Das Alter und die kräfte- und zeitzehrende Organisation sind aber nur einer der Gründe, weshalb Rainer Huber und Thomas Weisser den Weihnachtszauber an den Nagel hängen: „Es sind auch wirtschaftliche Gründe.“ So habe insbesondere in den vergangenen beiden Jahren durch Energiekrise, Inflation, Mindestlohn und allgemeine enorme Kostensteigerungen das wirtschaftliche Risiko deutlich zugenommen. Spätestens alle zwei Jahre habe man viel Geld in neue Attraktionen und Technik investieren müssen. „Wir stehen vor der Frage nach verträglichen Ticketpreisen.“ Bislang habe man den Besuchern noch ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten können. Dies könnte für die Zukunft allerdings nicht mehr zuverlässig kalkuliert werden, erklärt das Duo.
Bürgermeister Gallus Strobel zeigt „absolutes Verständnis“. Und: „Ich habe ein großes Gefühl der Dankbarkeit und Respekt vor der hervorragenden Leistung von Thomas Weisser und Rainer Huber in den vergangenen 20 Jahren.“ Nicht nur die Stadt Triberg, sondern die gesamte Region hätten vom Weihnachtszauber profitiert. Strobel stellte auch klar, dass es ohne die beiden keinen Weihnachtszauber mehr geben werde: „Wir als Stadt können den Triberger Weihnachtszauber nicht fortsetzen.“ Wie Strobel aber verriet, gebe es bereits Gespräche über eine mögliche Folgeveranstaltung ab 2025. Genaueres könne man aber noch nicht sagen.