Wer sich mit der Geschichte der Gemeinde Unterkirnach beschäftigen möchte, braucht nicht unbedingt historische Bücher wälzen. Auf dem Geschichts-Pfad können markante Meilensteine der Unterkirnacher Geschichte quasi im Vorbeigehen erlebt werden. Am 1. Mai wurde der Qualitätsweg mit 100 Wanderern und prominenter Begleitung offiziell eingeweiht.

Das könnte Sie auch interessieren

Gleich mehrfach hatte Bürgermeister Andreas Braun am Maifeiertag Grund zur Freude. Der bereits 2013 von engagierten Mitgliedern des Vereins für Heimat- und Orchestriongeschichte angelegte Geschichtspfad wurde jetzt als Qualitätswanderweg zertifiziert. Diese würden von Wanderern stärker frequentiert werden, da diese eine zuverlässige Beschilderung vorfinden und eine Wanderkarte somit nicht zwingend notwendig sei. "Gleichzeitig ist dieser Weg der erste Kulturerlebnisweg im Schwarzwald-Baar-Kreis", wie er bei der Begrüßung der rund 100 Wandergäste betonte. Die Zertifizierung wurde vom Schwarzwald-Baar-Kreis und dank der Unterstützung der jeweiligen Grundstückseigentümer umgesetzt.

Zudem war die Einweihung des Pfades gleichzeitig die erste von fünf Genusstouren, zu denen die Schwarzwald Tourismus GmbH gemeinsam mit Schwarzwaldbotschafter Hansy Vogt in diesem Jahr einlädt. Der als Frontmann der Gruppe "Die Feldberger" und als "Frau Wäber" bekannte Sänger und Moderator freute sich, wieder in Unterkirnach zu sein, wo er bereits im vergangenen Jahr zu Gast war. "Aber da war das Wetter schlecht", erinnerte er sich. Dafür gab es am Mittwoch keinen Grund zur Klage. Bei schönstem Frühlingswetter machten sich die gut 100 Wanderer auf, um einen Teil des insgesamt 11,3 Kilometer langen Geschichtspfades abzugehen. Unterwegs erläuterte Roland Dufner, Vorsitzender des Vereins für Heimat- und Orchestriongeschichte, den Teilnehmern einige der insgesamt 25 mit Tafeln ausgestatteten Stationen, die sich an Stellen befinden, an denen für Unterkirnach einst bedeutende Gebäude oder Plätze waren oder immer noch sind. Mal mystisch, mal praktisch, mal tragisch, in jedem Falle aber bedeutend sind die Erläuterungen der jeweiligen Plätze.

Auf dem 11,3 Kilometer langen Rundweg kommen die Wanderer unter anderem am einstigen Standort der Ruine Kirneck, Friedhof Maria Tann, am alten Wasserhochbehälter, der ehrwürdigen Eiche als Erinnerung an den 1974 abgebrannten Wurstbauernhof und dem Standort der ehemaligen Stroh- und Palmhutfabrik vorbei. So manches Mal müssen die Wanderer dabei viel Fantasie und Vorstellungskraft beweisen, weil von den historisch bedeutenden Gebäuden nichts mehr übrig ist.

Nach dem Spaziergang, der Appetit machen sollte, den gesamten Pfad abzuwandern, gab es in der Alten Schule ein Mittagessen und eine Autogrammstunde mit Hansy Vogt.