Der Förderverein des Unterkirnacher Hallenbads hatte eine außerordentliche Mitgliederversammlung in der Schlossberghalle einberufen. Grund ist die finanzielle Situation des Vereins, der das Aqualino nach dem Rückzug der Gemeinde in Eigenregie betreibt. Zudem steht eine Personalie auf dem Prüfstand.
Zunächst legte das Vorstandsteam um den Vorsitzenden Klaus Kuhnt, dessen Stellvertreterin Sandra Bandholz und Kassiererin Gabriele Köngeter einen Statusbericht mit der aktuellen finanziellen Situation des Fördervereins vor. Der ist zu 80 Prozent Hauptgesellschafter einer gemeinnützigen GmbH, die das Bad betreibt. Demnach rechnen die Vorstände aktuell damit, dass die Geldreserven zum Ende des dritten Quartals aufgebraucht sein werden.
Ideen zum Geld sparen
„Diese Zahlen sind für uns eine Katastrophe“, machte Kuhnt deutlich. Der Vorstand habe sich Gedanken gemacht, wie die finanzielle Situation verbessert werden könnte. Etwa durch Entlastung bei den Personalkosten. Dazu bräuchte es wiederum die Unterstützung der Mitglieder.

Die könnten sich, Qualifikation vorausgesetzt, als Badeaufsicht mit Rettungsschwimmausbildung einbringen. Aber auch als Reinigungskraft, zur technischen Unterstützung oder in anderen Bereichen sollten sich die Mitglieder ihrer Fähigkeit entsprechend verstärkt engagieren. Das Vorstandsteam machte deutlich, dass „das Aqualino ein Projekt für die Unterkirnacher Bürger, Kinder, Schüler und Gruppen ist“, und erneuerte die Forderung an die Gemeinde nach einer auskömmlichen Grundfinanzierung von 150 000 Euro jährlich.
Das sagt der Bürgermeister
Zu der Forderung des Vereins nach weiteren 50 000 Euro Unterstützung sagte Bürgermeister Andreas Braun, dass er diese gut nachvollziehen könne. Die Gemeinde müsse aber „auch schauen, wo das Geld hingeht“. Man könne von ihr nicht verlangen, „dass sie in einer solch verfahrenen Situation noch mehr Geld gibt, wo zum derzeitigen Zeitpunkt keiner weiß, wie es mit dem Aqualino weitergeht“.
Mitglieder stehen hinter ihrem Bad
Mit angeregten, teils emotionalen Beiträgen brachten sich die etwa 50 Anwesenden des 300 Mitglieder starken Fördervereins in die Diskussion ein. Diese sprachen sich allesamt für den Erhalt des Bades aus und beteuerten, welchen Verlust die Schließung beispielsweise für die Rheumaliga und andere Badegruppen bedeuten würde.
Der Vorstand nahm auch Kritik gegen sich selbst an, dass die Außenwirkung für das Hallenbad intensiviert werden müsste. „Aber wenn wir immer dem Geld nachjagen müssen, können wir nicht weiterkommen“, gab Gabriele Köngeter zu bedenken. Gemeinderat Patrick Seng gab zu bedenken, dass auch eine Schließung des Bads nicht zum Nulltarif sein würde, sondern ebenfalls Kosten verursache.
Probleme mit Geschäftsführer
In der Diskussion wurde auch deutlich, dass die Zusammenarbeit mit dem Geschäftsführer der GmbH, der zudem selbst mit 20 Prozent Gesellschafter an dem Bad ist, offenbar ein großes Problem darstellt. Die Zusammenarbeit zwischen ihm und dem Förderverein schein erheblich erschwert zu sein.
Es kamen Vorschläge aus der Versammlung, die vom wiederholten Versuch einer Mediation bis zur Auflösung des Gesellschaftervertrags reichten. Gemeinderat Bernhard Kuberczyk sah hier nur zwei Möglichkeiten: „Entweder ihr lasst den Geschäftsführer gehen oder ihr macht es zusammen.“ Klaus Kuhnt sagte, dass seitens des Vereins durchaus weiterhin Bereitschaft für Gespräche bestehe.