Im Unterkirnacher Hallenbad Aqualino, das sobald als möglich wieder geöffnet werden soll, sind derzeit acht Graffitikünstler rund um Jonas Fehlinger und Steffen Schulz dabei, die Badewelt ein bisschen bunter zu machen.

Die Welt bunter machen, das ist es, was Jonas Fehlinger mit seinen Graffitis erreichen möchte. Im Video stellt sich er sich vor.

'Ich möchte die Welt bunter machen' Video: Cornelia Putschbach

Der gelernte Grafikdesigner ist ebenso wie sein Kollege Steffen Schulz in der Region tatsächlich kein unbekannter. Aktuell ist ihr Graffitiprojekt auf dem Saba-Gelände vielbeachtet und auch die Fasnetfiguren auf einer Wand am Gerbereck in der Villinger Innenstadt werden viel gelobt.

Über diese Projekte ist auch der Kontakt zum Förderverein des Unterkirnacher Hallenbades Aqualino zustande gekommen. Der Vorstand des Fördervereins fragte bei den Graffitikünstlern an und bekam bald die Zusage für deren unentgeltliches Engagement im Unterkirnacher Bad.

Eines der neuen Graffitis im Unterkirnacher Hallenbad Aqualino.
Eines der neuen Graffitis im Unterkirnacher Hallenbad Aqualino. | Bild: Cornelia Putschbach

Dank eines Sponsors für die knapp 300 verschiedenen Farben in jeweils mehreren Spraydosen mit Namen Molotow, die Firma Feuerstein, stehen auch die Materialien für die Künstler kostenfrei zur Verfügung.

Für das Material gibt es einen Sponsor.
Für das Material gibt es einen Sponsor. | Bild: Cornelia Putschbach

Jonas Fehlinger, Steffen Schulz sowie Tanja Bergmeister, Sidney Frey, Emilie Hilsenbeck, Amrai Maier, Jasmin Nestmann und Torben Störmer arbeiten als Graffitikünster im Unterkirnacher Aqualino. „Die Gruppe hat sich super gefunden und passt auch persönlich gut zusammen“, freut sich Jonas Fehlinger. Alle Acht haben zuvor noch nicht zusammengearbeitet.

Der Treppenaufgang wird bunt Video: Cornelia Putschbach

Zum Teil arbeiten mehrere Künstler gemeinsam an einem großen Bild. So stammt die Schildkröte im Treppenabgang zum Saunabereich beispielsweise von Steffen Schulz, die Orcas von Torben Störmer und der Krake von Jonas Fehlinger.

Schildkröte, Orcas und Krake: Zum Teil arbeiten mehrere Künstler an einem Bild.
Schildkröte, Orcas und Krake: Zum Teil arbeiten mehrere Künstler an einem Bild. | Bild: Cornelia Putschbach
Graffitis im Unterkirnacher Hallenbad Aqualino
Graffitis im Unterkirnacher Hallenbad Aqualino | Bild: Cornelia Putschbach

Als einziger der Gruppe hatte Jonas Fehlinger die zur Verfügung stehenden Flächen zuvor mit Vertretern des Fördervereins besichtigt. Im Anschluss wurde eine ungefähre Motivauswahl getroffen, berichtet er. Die meisten Ideen entstanden aber spontan nach Beginn der Arbeiten. Vom Förderverein waren die Wände vorbereitet und mit blauer Farbe grundiert worden. Dann konnte es losgehen.

Graffitis im Unterkirnacher Hallenbad
Graffitis im Unterkirnacher Hallenbad | Bild: Cornelia Putschbach

Vier Tage lang wurde gesprayt. Morgens gegen zehn ging es meist los. Irgendwann nachts war Feierabend. „Beim Malen komme ich richtig in einen Tunnel“, sagt Jonas Fehlinger. „Ich möchte mein Werk unbedingt fertig sehen. Da merke ich keine Zeit mehr.“

Graffitis im Unterkirnacher Hallenbad Aqualino
Graffitis im Unterkirnacher Hallenbad Aqualino | Bild: Cornelia Putschbach
Jasmin Nestmann (hinten) und Tanja Bergmeister (vorne) beim Sprayen im Aqualino.
Jasmin Nestmann (hinten) und Tanja Bergmeister (vorne) beim Sprayen im Aqualino. | Bild: Cornelia Putschbach

Bei sämtlichen der Bilder wandeln die Badbesucher durch einen Unterwasserbereich. Mal ist dieser eher realitätsnah, wie beim Abgang zum Saunabereich. Mal sind die Bilder sehr phantasievoll, wie bei der tauchenden Schwarzwälderin und der Kuckucksuhr über der Kaffeeecke oder der Mehrjungfrau im Eingangsbereich. Sogar ein Kugelfisch mit Bollenhut kann hier bewundert werden.

Farbe kommt ins Bad Video: Cornelia Putschbach

Die Gruppe der Künstler, die im Aqualino arbeiten, schaue auf ganz unterschiedlich ausgeprägte Erfahrung im Graffitibereich zurück, erklärt Jonas Fehlinger. So gebe es sehr erfahrene Sprayer, aber auch ganz unerfahrene. Allen gemeinsam sei, die Liebe zur Kunst und Malerei. Beim Projekt in Unterkirnach ergänze man sich von den Persönlichkeiten und den Stilen beim Sprayen her prima und arbeite super Hand in Hand.

Amrai Maier (von links), Emilie Hilsenbeck und Jonas Fehlinger arbeiten gemeinsam an einem Motiv.
Amrai Maier (von links), Emilie Hilsenbeck und Jonas Fehlinger arbeiten gemeinsam an einem Motiv. | Bild: Cornelia Putschbach