Die Lange Schwenninger Kulturnacht ist eine Veranstaltung von Bürgern für Bürger. So war das auch bei der 13. Ausgabe am vergangenen Samstag. Alle haben mitgemacht und gemeinsam gefeiert. Vereine, Gruppen, Schulen und Kirchen aus den unterschiedlichsten Kulturen brachten sich ein, präsentierten mit musikalischen und tänzerischen Vorführungen die Kultur ihrer Heimatländer und boten landestypische Leckereien an Verkaufsständen an.
Deutsche, Tamilen, Griechen, Kroaten, Italiener, Afrikaner und Türken – um nur einige zu nennen – feierten gemeinsam, bunt und laut ihre aktuelle Heimat: Villingen-Schwenningen. Die einzigen Grenzen beim rauschenden Heimatfest waren dabei die Bändel-Kontrollstellen des Sicherheitsdienstes. Das kam beim bunt gemischten Publikum bestens an.
- Bühnenprogramm: Auf den Bühnen bekamen die Besucher eine große Bandbreite an Vorführungen zu sehen. Ein Großteil der Künstler, Tänzer und Musiker kam aus der Doppelstadt und den Stadtteilen. Blasmusik traf auf Trommelklänge, afrikanische Rhythmen wechselten sich mit Chorgesang ab, Popsongs trafen auf harte Metal-Klänge. Auf der Hauptbühne spielten zum Auftakt die Doubletown Bigband VS sowie die Stadtmusik Schwenningen Swing-Musik und traditionelle Klänge. Nur wenige Meter entfernt zeigten auf der Bühne am kleinen Muslenplatz vor allem die junge Künstler und Tanzformationen ihr Können. Hier war ab 18 Uhr kaum ein Durchkommen, so viele Fans wollten die Aufführungen der einzelnen Gruppen des Tanzsportclubs VS, der Turngemeinschaft Schwenningen oder des Zirkus Confetti sehen. Gegen später gab es auch kroatische, tamilische und orientalische Tanz- und Musikdarbietungen. Die Judo- und Twirlinggruppen zeigten ihr Können. Auf den kleineren Bühnen traten auch viele Nachwuchs-Bands und Sänger aus der Doppelstadt auf. Songwriter Marius begeisterte vor der Volkshochschule, die Band WetJacket heizte am Hockenplatz ein, die St. Georgener Sängerin Silke Vogt spielte am Marktplatz auf. Härtere Töne servierten die Lokalmatadoren Nebulus und WindStillWach im Spektrum.
- Kulinarische Vielfalt: So eine bunte und reich gedeckte Tafel, geballt auf auf einem Festgelände, das gibt es nur einmal im Jahr bei der Kulturnacht. Auch bei der 13. Auflage warteten wieder zahlreiche Leckereien aus verschiedenen Ländern auf die Besucher. Der Stand des Tamilischen Freundeskreises war gut besucht. Die Griechische Gemeinde grillte leckere Fleischspieße und war schnell ausverkauft. Bei den Fußballern des FK Bratstvo gab es Spanferkel. An einem der größten Stände wurden die Besucher, wie in den Jahren zuvor, von der Alevitischen Gemeinde verwöhnt. Serviert wurde Gözleme, eine türkische Teigware, in drei verschiedenen Varianten, mit Hackfleisch, Schafskäse, oder Kartoffeln. Deutsche Fest-Klassiker wie Currywurst und Grillfleisch durften aber auch nicht fehlen. Die gab es zum Beispiel am Stand von Claude Delaye. Der Gastronom ist ein echtes Kulturnacht-Urgestein. Seit der zweiten Ausgabe ist er jedes Jahr fester Bestandteil der Kulturnacht. "Beim ersten Mal wollten sie noch keinen Grillwurststand", erinnert er sich. Dafür war er als Gast da und erlebte ein tolles Fest. Ähnlich wie am Samstag sei das Wetter damals perfekt gewesen.
- Kulturnacht-Fasnet: Für richtig Stimmung sorgte die Guggenmusik der Krawazi Ramblers. Die Villinger Fasnet-Gruppe bewirtete die Besucher an einem Stand gegenüber dem Citiy-Rondell. Von dort aus zogen die Musiker immer wieder durch die Menge und stimmten ihre Fasnet-Hits an, trotz T-Shirt-Wetter. Den Besuchern gefiel es. Sie schunkelten kräftig mit. Die Guggenmusik Fetzä Bätscher trat auf der Marktplatz-Bühne auf.
- Fußball-WM: Nicht nur am Stand der Kroatischen Gemeinde stand ein Fernseher. Überall auf dem Gelände fieberten kroatische und russische Fußball-Fans mit ihren WM-Mannschaften mit. Am Ende war der Jubel bei den Kroaten groß, die den Sieg ihrer Mannschaft ordentlich feierten. Der Jubel war bis zur Hauptbühne zu hören, wo gerade die Spider Murphy Gang spielte.