Claudia Hoffmann

Bei noch bestem Wetter habe ich mich mit meinen Kindern gegen 19.20 Uhr auf den Weg gemacht zu einer Geburtstagsfeier gemacht. In der Schulgasse ging es auf einmal los: Es schüttete wie aus Kübeln. Urplötzlich knallten Hagelkörner vom Himmel, es herrschte ein ohrenbetäubender Lärm und meine Tochter schrie vor Angst. Mit den Kindern an der Hand kämpfte ich mich unter das Vordach des Franziskaner-Kulturzentrums durch. Dort verbrachten wir Minuten voller Angst: Der Lärm war infernalisch, die Hagelkörner peitschten unter das Dach und trafen uns an den Beinen. Meine Sohn und meine Tochter waren völlig verängstigt und klammerten sich an mich und ich dachte nur, wir müssen irgendwo rein.

So rasten wir über die Rietgasse hinüber ins Hotel Mercure und auf diesem kurzen Weg prasselten die Hagelkörner schmerzhaft auf uns nieder. Im Hotel herrschte das nackte Chaos, alles stand unter Wasser. Dieses lief von der Dachterrasse in Sturzbächen ins Gebäude. Da das Unwetter allmählich abzog, wagten wir uns wieder ins Freie, getrieben von der Angst, wie es zuhause aussieht. Knietief wateten wir im eiskalten Wasser durch die Schulgasse, vorbei an der Karl-Brachat-Realschule Richtung Waldstraße.

Überall trafen wir geschockte Menschen, die gar nicht glauben konnten, was da gerade passiert war. Alle Autos hatten völlig demolierte Scheiben. Bei einem Nachbarhaus war das Dach komplett zerstört und auch das Haus gegenüber hatte massive Schäden. Unser Haus war wie durch ein Wunder veschont geblieben. Allerdings war der komplette Garten und das Mobiliar kaputt.

Die Bäume hatten regelrechte Einschläge in der Rinde, Tisch, Stühle und Blumentöpfe existierten nur noch in Miniteilchen. Angesichts der unglaublichen Schäden, die das Unwetter angerichtet hatte, waren wir wirklich mit einem blauen Auge davon gekommen. Allerdings hatten wir dann bei einem Gewitter einige Wochen später wirklich Pech: Durch einen Überspannschaden gingen die Heizungssteuerung, die Türsprechanlage und fast alle elektronischen Geräte kaputt.