„Der Schutz unserer Bewohner und Mitarbeiter steht bei uns im Haus an erster Stelle“, sagt Günter Reichert vom Spitalfonds Villingen. Auch im Heilig Geist-Spital (HGS) Am Warenbach besteht seit Mitte März ein Besuchsverbot. Doch man versucht, daraus das Beste zu machen.

Kontakt per Skype

Wer keinen Besuch von seinen Angehörigen bekommen und das Haus nicht verlassen darf, läuft Gefahr zu vereinsamen. Doch soweit lassen es die Leitung, die Pflege- und Betreuungskräfte im HGS nicht kommen. Einrichtungsleiter Jakob Broll und sein Team schufen schnell die technischen Voraussetzungen für die Kontaktaufnahme per Skype oder FaceTime. So können sich die Senioren und ihre Familien nicht nur sprechen, sondern per Bildschirm auch sehen.

Abwechslung in den Wohnbereichen

„Anrufen und einen Gesprächstermin vereinbaren, dann gehen wir zur vereinbarten Zeit mit dem Tablet zu unseren Bewohnern“, erklärt Broll das Prozedere. Auch „Ferngespräche“ über den Balkon gibt es immer wieder. Dazu sorgt man im Haus für Abwechslung und Geselligkeit in den Wohnbereichen. Neben den ohnehin gemeinsamen Mahlzeiten stehen Spiele, Gedächtnistraining, Sitzgymnastik, Singen und Kino an, man feiert gemeinsam Geburtstage und verfolgt virtuelle Gottesdienste.

Rund 120 warme Mittagessen

Da die hauseigene Caféteria geschlossen und der offene Mittagstisch derzeit nicht möglich ist, hat man sich zudem auf das Angebot eines Einkaufsdienstes und die Auslieferung der Mahlzeiten umgestellt. In der eigenen Küche, die sich nach wie vor im alten HGS in der Schertlestraße befindet, werden von eigenen Mitarbeitern täglich rund 120 warme Mittagessen frisch gekocht. Neben den Heimbewohnern werden damit auch die Bewohner in den betreuten Wohnanlagen in der Hammerhalde und am Warenbach versorgt und bekommen ihr Essen an die Haustür gebracht, ebenso die Schützlinge in den Behindertenwerkstätten der Stiftung Liebenau Teilhabe.

Kochen auch für die Kinder

In Coronazeiten beliefert der Spitalfonds momentan auch die Kindergruppen der Notbetreuungen in der Garten-, der Südstadt- und der Goldenbühlschule. Die laut Reichert positiven Rückmeldungen eröffnen weitere Möglichkeiten: „Wir könnten noch weitere Essensversorgungen für Gruppen übernehmen“, sagt Reichert, schließt ein „Essen auf Rädern“ für Einzelhaushalte allerdings aus. „Sollten Unternehmen und Einrichtungen jetzt Hilfe bei der Versorgung mit Mahlzeiten benötigen, so könnte der Spitalfonds helfen.“