Im August biss ein verhaltensauffälliger Fuchs drei Anwohner in der Villinger Südstadt. In der Zwischenzeit wurden drei Tiere gefangen und getötet, bestätigte Heike Frank, Sprecherin des Landratsamts. Dort ist die Untere Jagdbehörde für solche Fälle zuständig. Jetzt ist in dem Villinger Wohngebiet wieder Ruhe eingekehrt. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass das Problem möglicherweise im nächsten Frühjahr oder Sommer wieder auftaucht.

War es der bissige Fuchs?

Die Falle sei abgebaut, erklärte Frank weiter. Eine Lebendfalle musste aufgestellt werden, weil in der Stadt nicht geschossen werden darf, aber es auch nicht gänzlich ausgeschlossen werden konnte, dass das aggressive Tier an Tollwut erkrankt war. Ein Fachmann, der eng mit einem Jäger zusammenarbeitete, kontrollierte die Falle täglich. Die erlegten Tiere wurden an das chemische und Veterinäruntersuchungsamt nach Freiburg geschickt. Dort wurden allerdings keine Auffälligkeiten entdeckte, erläuterte Frank. Die Tiere sind also nicht an Tollwut oder einer anderen Nervenkrankheit erkrankt.

Population in Städten nimmt zu

Allerdings konnte auch nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden, ob überhaupt der Problem-Fuchs erlegt wurde. So könnte das aggressive Tier auch einfach wieder aus dem Wohnbereich verschwunden sein. Letztendlich handelt es sich bei der Zunahme der Fuchspopulationen in Städten um ein menschengemachtes Problem. Es kommt verstärkt vor, dass die Stadtfüchse in Wohngebieten, wie der Südstadt, ihre Nahrung nicht nur auf dem Kompost holen, sondern dass ihnen sogar Schüsseln mit Katzenfutter bereitgestellt wird. Oft finden die Tiere auch Essensreste. Das macht sie zutraulich, doch sie fordern Futter auch ein. Daher ist es für Roland Brauner, stellvertretender Leiter des VS-Forstamts, auch am wahrscheinlichsten, dass das Tier sich daran gewöhnt hatte, von Menschen gefüttert zu werden. Als es in anderen Gärten herumstreunte und dort auf Anwohner traf, die es nicht füttern wollten, habe es zugepackt, vermutet Brauner.

Daher könnten sich solche Vorfälle wiederholen, schloss Brauner nicht aus. Die Population von Stadtfüchsen steige nach seinen Beobachtungen eher an. Jetzt im Winter könnte es wieder seltener zu einem Zusammentreffen von Mensch und Tier kommen. Die Förster unterscheiden zwischen "Stadt- und Waldfüchsen" sowie einer kleinen Mischpopulation am Waldgebiet Laible, aus denen Tiere in die Stadt einwandern können. Waldfüchse ernähren sich zu 90 Prozent von Mäusen.