Selbstverständlich haben die Freien Wähler recht, wenn sie eine Flächenübersicht für geeignete Standorte von Solar-Freiluftanlagen verlangen, die nicht auf landwirtschaftlichen Flächen liegen. Diese Aufstellung ist überfällig, um für die Zukunft gewappnet zu sein. Denn der Bedarf an umweltfreundlicher Energie wird in den nächsten Jahren hoch und die Photovoltaik dabei das erste Mittel der Wahl sein. Zur Erinnerung: Die Bundesregierung hat den Ausstieg aus der Kohleverstromung und der Atomenergie beschlossen. Irgendwoher muss der Strom ja kommen.
Schade ist nur, dass sich dieser prinzipiell gute Vorschlag der Freien Wähler auch gegen das Projekt an den Spitalhöfen richtet. Denn dieses Vorhaben hat der Ortschaftsrat Pfaffenweiler bereits intensiv beurteilt, abgewogen und für gut befunden. Dem gibt es nichts hinzuzufügen. Hier liegen alle wesentlichen Voraussetzungen für ein ökologisch erfolgreiches Projekt vor. Leider ist der Solarpark in die parteipolitischen Mühlen geraten. Die kurze Hoffnung, dass es in Pfaffenweiler zu einem pragmatischen Konsens in Sachen umweltfreundlicher Energie kommen könnte, ist schon wieder verflogen. Statt den Klimaschutz endlich entschieden voranzutreiben, funktionieren im Gemeinderat wieder die althergebrachten parteipolitischen Reflexe. Man kann den Frust der jungen Generation verstehen...
Ein Lichtblick war zumindest die wohltuende Kompromisssuche von OB Jürgen Roth und Umweltplaner Armin Schott. Sie haben gespürt, dass man ein Unternehmen, das in VS in erneuerbare Energien investieren will, nicht einfach ohne Alternativen vom Hof jagt. Vielleicht eröffnet nun die Suche nach weiteren geeigneten Flächen doch noch interessante Alternativen – oder die pragmatische Einsicht, dass die Spitalhöfe eben doch ein guter Standort sind.