Eine neue, riesige Baugrube klafft seit einiger Zeit an der Vöhrenbacher Straße. Gegenüber vom ehemaligen Villinger Krankenhausgelände, das ebenfalls bebaut wird, laufen auf dem einstigen Klinikparkplatz derzeit die Fundamentierungen und der Bau einer Tiefgarage für das Bauprojekt „Luisenquartier“, das die örtliche Baugenossenschaft Familienheim in Angriff nimmt.

Das heißt, dass auf beiden Seiten südlich und nördlich der Vöhrenbacher Straße eine intensive Bautätigkeit stattfindet. Während die Firma Topbau das ehemaligen Krankenhaus-Gelände südlich schon seit einigen Jahren mit zahlreichen Mehrfamilienhäusern, aber auch Reihen- und Einzelhäusern bebaut, realisiert die Baugenossenschaft auf der nördlichen Seite ein kleineres Projekt mit sieben Gebäuden und rund 85 Wohneinheiten mit einem ausgeprägten ökologischen und sozialen Konzept.

So soll das „Luisenquartier“ an der Vöhrenbacher Straße einmal aussehen. Es geht um die Mehrfamilienhäuser mit ...
So soll das „Luisenquartier“ an der Vöhrenbacher Straße einmal aussehen. Es geht um die Mehrfamilienhäuser mit Dachbegrünung. Diese realistische Animation wurde von den Planern des Investors, der Bauenossenschaft Familienheim, erstellt. Links der Vöhrenbacherstraße zu erkennen ist das Neubaugebiet „Friedrichspark“, das von der Firma Topbau erschlossen und bebaut wird. | Bild: Familienheim

Das Luisenquartier

85 Wohnungen sollen auf dem ehemaligen Klinikparkplatz in der Vöhrenbacher Straße in sieben Gebäuden entstehen, die eingebettet werden in ein ökologisches und soziales Konzept: Sozialer Mietwohnungsbau zu bezahlbaren Mieten, 89 Prozent barrierefreie Wohnungen, ein integratives Wohnprojekt für Menschen mit Behinderungen durch die Stiftung Liebenau, ein Quartierstreff, Dachgärten zur gemeinschaftlichen Nutzung, umweltfreundliche Energie aus einem Blockheizkraftwerk und Photovoltaikanlagen, Gebäude aus heimischem Holz oder aus Recycling-Beton und individuell gestaltete Fassadenfronten. Dazu kommen rund 70 Parkplätze, die meisten in einer Tiefgarage, sowie ein Mobilitätshof mit Anschlüssen für E-Autos und Fahrräder.

Aufträge ans örtliche Handwerk

Die Baustelle entwickelt sich zwischenzeitlich merklich. „Wir befinden uns mit den Arbeiten im Zeitplan und sind sehr glücklich, dass uns das regionale Handwerk bei dieser Baustelle wieder einmal hervorragend unterstützt“, berichtet Sebastian Merkle, der Geschäftsführer der Baugenossenschaft, auf SÜDKURIER-Nachfrage. Bisher konnte die Baugenossenschaft sämtliche Gewerke an lokale Handwerksunternehmen vergeben. Nur noch wenige Gewerke befinden sich noch in der Ausschreibung.

Blick von Westen in die Baugrube an der Vöhrenbacher Straße.
Blick von Westen in die Baugrube an der Vöhrenbacher Straße. | Bild: Hahne, Jochen

Gelöst ist laut Merkle inzwischen auch das Problem mit der Fußgängerumleitung um die Baustelle. Anfangs gab es Unmut von Anliegern über die viel zu weite Umleitung. „Bereits seit geraumer Zeit ist die Fußgängerumleitung über die gegenüberliegende Straßenseite der Vöhrenbacher Straße durchgängig möglich“, berichtet der Geschäftsführer.

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Eine Grundsteinlegung für das Neubauquartier, wie ursprünglich geplant war, lasse das aktuelle Infektionsgeschehen im Landkreis derzeit zu. „Zur Sicherheit aller, wollen wir mit der Grundsteinlegung weiter abwarten. Wir hoffen jedoch bis zu den Sommerferien eine Zeitkapsel in das Fundament unserer Gebäude einbringen zu können“, erklärt der Geschäftsführer.

Die Vermarktung der Mietwohnung hat noch nicht begonnen, obwohl ständig Anfragen bei der Familienheim eingehen. Aktuell wird mit dem Bezug der ersten Mietwohnungen im zweiten Halbjahr 2022 geplant. „Sollte es dabei bleiben werden wir im Herbst diesen Jahres mit der Vermarktung der ersten Mietwohnungen beginnen“, informiert Merkle.

Homepage für Interessenten

Aufgrund der wieder zu erwartenden sehr hohen Zahl an Mietinteressenten wird die Baugenossenschaft den Vermietungsprozess wieder über eine eigens eingerichtete Homepage steuern. Mietinteressenten können sich dabei von Mitarbeitern der Vermietungsabteilung helfen lassen. „Bis die Vermietungs-Homepage offiziell freigeschaltet wird, werden noch einige Monate vergehen“, verdeutlicht Merkle. Wer sich jedoch schon aktuell meldet, wird auf einer Interessentenliste eingetragen und bekommt Nachricht, sobald die Vermarktung startet.