Es ist eine stattliche Summe, die innerhalb von nur wenigen Wochen für die Opfer des Brandes in der Villinger Innenstadt zusammengekommen ist. Insgesamt 79.000 Euro sind auf dem Konto der DRK für die Opfer des Feuers eingegangen.
Nicht alle Opfer erhalten Spenden
Wer mit einem bestimmen Begünstigten im Kopf gespendet hat, mag jedoch verwundert sein: denn nicht alle vom Feuer Geschädigten haben etwas von den Spendengeldern erhalten. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) müsse sich bei der Verteilung an steuerliche Rahmenbedingungen halten, erklärt Detlef Bührer, der Vorsitzende des DRK Ortsverbandes Villingen die Hintergründe hierfür. „Wir müssen uns da an bestimmte Grenzen halten.“

Wer Vermögen besitzt, erhält nichts
Wer mehr als 15.000 Euro Vermögen besitze oder wessen Einkommen einen gewissen Rahmen übersteige, könne nicht begünstigt werden. „Das trifft in unserem Fall auf zwei Parteien zu“, so Bührer. Diese seien aus diesem Grund leer ausgegangen.
Vor der Ausschüttung der Spenden seien die Brandgeschädigten gebeten worden, einen Erfassungsbogen auszufüllen, in dem eben ihre Einkommen, Bezüge und Vermögen erfasst wurden. „Die zwei Personen haben die Vermögens- beziehungsweise die Einkommensgrenze überschritten“, so Bührer.
Bewohner und Gewerbe sind gleichberechtigt
In den Häusern in der Gerberstraße waren ein Teeladen, ein Restaurant und eine Bar angesiedelt. Werden Geschäftsleute anders behandelt als reine Bewohner? Einen Unterschied zwischen Bewohnern und Gewerbetreibenden wurde bei der Spendenauszahlung laut dem DRK-Vorsitzenden nicht gemacht. „Das spielt keine Rolle“, so Bührer, hauptamtlich Bürgermeister der Doppelstadt.
Geld geht zu 100 Prozent an Opfer
Das Spendenkonto ist inzwischen geschlossen. Jeder der spendenberechtigten Betroffenen habe den gleichen Betrag aus dem Spendentopf erhalten, so Bührer. Diese seien zu 100 Prozent an die Opfer gegangen.
Zudem wickelt der DRK auch die Auszahlung der Spenden ab, die über das Gerberstraßenfest gesammelt wurden, einer Aktion der Stadtführer mit der WIR VS Gmbh, der Wirtschaftsförderung Schwarzwald-Baar-Heuberg und dem Theater am Turm, die Mitte Juli stattfand. Zusätzliche 4300 Euro sind an dem Event zusammengekommen.
35 Menschen wurden obdachlos
Das Feuer hatte am Samstag, 14. Juni, insgesamt 35 Menschen innerhalb von wenigen Stunden obdachlos gemacht. Grund für das Feuer war wohl nach neusten Erkenntnissen ein technischer Defekt an einem Kühlschrank, der auf dem Balkon eines Hauses in der Goldgrubengasse stand. Der Balkonbrand griff innerhalb kürzester Zeit auf das Haus und weitere Gebäude über. 130 Hilfskräfte waren im Einsatz. Fünf Häuser in der Goldgrubenstrasse und Gerberstraße wurden zerstört.