Villingen-Schwenningen träumt schon vom Zentralbad, doch noch gibt es drei Bäder in der Doppelstadt, die von der Bäder Villingen-Schwenningen (BVS) betrieben werden.

Bei diesem Zustand wird es auch noch einige Zeit bleiben, geht die Tochtergesellschaft der Stadt doch derzeit davon aus, dass sie das neue Bad am Klosterhof erst Ende des Jahres 2030 in Betrieb nehmen kann.

Das Neckarbad ist mit 146.716 Gästen das meistbesuchte Bad in der Doppelstadt.
Das Neckarbad ist mit 146.716 Gästen das meistbesuchte Bad in der Doppelstadt.

Minus hat sich erhöht

Bis das 55-Millionen-Euro-Projekt steht, hat die BVS drei Bäder zu unterhalten, das Kneippbad sowie die Hallenbäder in Villingen und Schwenningen, nachdem das Friedensschuldbad im Jahr 2023 geschlossen worden war.

Der Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt, dass die Bäder der Stadt weiterhin ordentlich Geld kosten. So schloss das Geschäftsjahr 2024 mit einem Minus von knapp 3,4 Millionen Euro hab.

Im Jahr zuvor lag der Abmangel noch bei knapp drei Millionen Euro. Für diese Entwicklung macht die BVS-Geschäftsführung in erster Linie gestiegene Materialkosten verantwortlich.

Die Besucherzahlen

Erfreulich aus Sicht der Betreiber: Die Besucherzahlen sind im Jahr 2024 deutlich gestiegen, was auf die besseren Zahlen in den Hallenbädern zurückzuführen ist.

So wurden im Neckarbad 146.716 Badegäste gezählt (2023: 129.209) und im Villinger Hallenbad 83.652 (2023: 79.332). Ins Kneippbad kamen knapp 47.996 Besucherinnen und Besucher – ein Rückgang von 11,7 Prozent.

„Die Besucherzahlen liegen mit 278.364 Gästen deutlich über dem Vorjahreswert und wieder auf Vor-Corona-Niveau“, heißt es im Jahresbericht der BVS.

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Gestiegene Materialkosten

Dass Bäder für die Kommunen in der Regel höchst defizitär sind, zeigt sich auch mit Blick auf die wirtschaftlichen Kennzahlen der VS-Bäder. So steht den Einnahmen durch die Eintritte, die bei etwa 1,2 Millionen Euro liegen, ein Materialaufwand von knapp 1,5 Millionen Euro entgegen.

Hinzu kommen die Löhne für die insgesamt 53 Beschäftigten: Diese Personalkosten betrugen im vergangenen Jahr 1,68 Millionen Euro.

Abschreibungen, Zinsergebnis und sonstige Steuern führen dann zum Minus von knapp 3,4 Millionen Euro. Würden die Bäder also kostendeckend wirtschaften, so müssten Eintritte in Höhe von 15 bis 20 Euro erhoben werden. Tatsächlich betragen die Eintrittsgelder etwas über 5 Euro pro Einzelkarte für Erwachsene.

Geringere Besucherzahlen gegenüber 2023 verzeichnet das Kneippbad.
Geringere Besucherzahlen gegenüber 2023 verzeichnet das Kneippbad. | Bild: Roland Dürrhammer

Die aktuelle Entwicklung

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die BVS mit einem Minus von 3,17 Millionen Euro, ausgehend von einer angenommenen Besucherzahl von 260.000 Gästen.

Unterdessen gehen die Planungen für die das Zentralbad in diesem Jahr weiter. Sobald das neue Bad fertiggestellt ist, werden die Hallenbäder in Villingen und Schwenningen aufgegeben.

Die BVS spricht davon, dort die Unterhaltsmaßnahmen und Ersatzinvestitionen „auf das Notwendigste“ zu begrenzen. Allerdings trage man Sorge dafür, dass es zu keinen Einbußen in der Aufenthaltsqualität, der Hygiene und der Sicherheitsstandards komme.