VS-Villingen Das ausgiebige Sonntags-Matinée-Konzert für die Bürgerstiftung VS fand guten Zuspruch und ließ die Herzen der Bigbandfreunde höherschlagen. Zur Martinée begrüßte der Vorsitzende der Bürgerstiftung, Rudolf Reim, in der abgedunkelten und farblich illuminierten Neuen Tonhalle in Villingen das Publikum. OB Jürgen Roth als Schirmherr stimmte im Grußwort mit der Ankündigung ein, dass das Publikum sogleich mit Musik auf höchstem Niveau verwöhnt werde.
Wie bei einer Bergwanderung üblich, waren für die noch kleineren Hügel am Beginn des Weges bravourös die 18 Ho-Bü-Big-Band-Musiker (vom Gymnasium am Hoptbühl), im Städtle seit Jahren wohlbekannt, nun seit einiger Zeit von Matthias Jakob geleitet, zum Auftakt angetreten. „Tequila-Mexico“ und „Vom Broadway“ wurden mit der Zugabe eines Herby-Hancock-Stückes als Aperitif geboten, fein und sauber gespielt.
Seit 2001 besteht eine Musikgröße in der Doppelstadt: die Doubletown Bigband VS, hier 19 Musiker an den Instrumenten mit vollem Sound von Flöte, Saxophon, Posaune, Trompete, Gitarre, Bass, Piano und Schlagzeug, ebenfalls von Matthias Jakob hier mit sparsamen und deutlichen Gesten geleitet. Die Band, bestens aufeinander eingespielt, tat ihr Füllhorn auf und präsentierte stilsicher, was die Ohren erfreute. Sondergast Sängerin Jacky mit warmer Stimme gab ein überzeugendes Sahnehäubchen mit lockerem Swing dazu.
Für Bergtouren braucht es Ausdauer, auch zeitlich respekteinflößend bei 15 Musiknummern in wechselnden Arrangements. Besonders gefiel „Fiesta“ mit etlichen Soli, „Der Mond“ mit Jacky und Saxophon, auch „Spain“ mit wiederkehrenden vertrackten Rhythmen, Mitklatschen fürs Publikum und erneut vielen Soli der Instrumente.
Nach der Pause am Berg näherte sich das Programm dem Gipfel mit der Porsche-Bigband aus Zuffenhausen. Unter Leitung des Profi-Schlagzeugers Meinhard „Obi“ Jenne kamen nochmals 17 Musiker auf die Bühne. Profis, schwungvoll, locker, in neuen Anzügen und Lackschuhen, präzise bis in die Fingerspitzen von Jenne geleitet, unterhaltsam moderiert, er ein richtiges Ganzkörperenergiebündel. „Love for Sale“ von 1930 in der bearbeiteten Version von 1968 zum Beginn, dann eine Komposition aus 2014 mit magischen Stopps für gemeinsame Worteinwürfe mit dem jetzt gipfelnahen Publikum, superexakte Rhythmen der Band inklusive. Sänger Samir in Kleidung der 40er-Jahre mit Hut setzte stimmliche Höhepunkte dazu bei „You make me feel so young“. Viel Applaus schon vor, dann auch auf dem Gipfel beim Bigband-Summit. (jw)