Livemusik, Flohmärkte oder einfach nur Entspannen auf den Sitzmöglichkeiten der neu hergerichteten Plätze, über die aktuell noch Autos rollen. Mit dem Donauquell-Sommer möchte die Verwaltung die Innenstadt beleben und mehr Menschen auf die Karlstraße locken.
Dazu werden dort zwischen Sonntag, 1. Juni, und Sonntag, 31. August, drei Veranstaltungszonen aufgebaut: am Rathausplatz, am Hanselbrunnen sowie an der Stadtkirche. Pflanzen, temporäres Stadtmobiliar und möglichst viele Veranstaltungen sollen die Menschen einladen, mehr Zeit in der Stadt zu verbringen.
Im Vorfeld gab es über das temporäre Innenstadtkonzept bereits einige Diskussionen. Nun laufen in der Stadt die letzten Vorbereitungen vor dem Auftakt.
Startschuss mit Fassanstich
Beginnen soll der Kultursommer laut einer Pressemitteilung der Stadt am Sonntag, 1. Juni, um 13 Uhr, mit einem Fassanstich und Livemusik am Rathausplatz. Auf dieser Fläche soll es dann jeweils von Donnerstag bis Sonntag unter dem Motto „Lieblingsmomente“ kulinarisches und musikalisches Programm geben.

Neben der Fläche am Rathausplatz soll zudem auch an der Stadtkirche eine zweite feste Bühne für die drei Monate aufgebaut werden. Die Event-Zone soll dann auch in das diesjährige Donauquell-Fest am 28. und 29. Juni einbezogen werden.
Noch viel Platz für Veranstaltungen
Zwar stehen etwa an den ersten drei Wochenenden im Juni diverse Partys und ein Auftritt an der Stadtkirche an, doch abgesehen davon zeigen sich beim Blick in den Veranstaltungskalender knapp eine Woche vor Beginn des Kultursommers relativ wenige bereits feststehende Veranstaltungen.
„Im Kalender steht genau genommen noch fast gar nichts drin“, sagt Stefan Baur. Er ist Vorsitzender des Gewerbevereins Donaueschingen und betreibt die Bilder-Rahmen-Manufaktur im Quellhöfle.

Baur befürchtet auch, dass sich daran nichts mehr bedeutend verändern wird. Mehr Vorlauf hätte das Konzept aus seiner Sicht gebraucht. „Das Ganze ist einfach zu kurzfristig.“
Nun bemüht sich auch der Gewerbeverein darum, Veranstalter für den Donauquell-Sommer zu finden – mit überschaubarem Erfolg. Viele Vereine und Musiker würden ihre Veranstaltungen meist schon für das ganze Jahr im Voraus planen und seien jetzt für die kommenden Monate nicht mehr verfügbar, so Baur.
Auch die Stadt sucht laut ihrer Mitteilung weiter nach Vereinen, Schulen, Gruppen, Künstlern oder auch Bürgern mit Ideen für Veranstaltungen oder Dinge wie beispielsweise Flohmärkte oder Mitmach-Aktionen. Dafür hat sie bürokratische Hürden für die Anmeldung von Veranstaltungen reduziert.
Andere Verkehrsführung rund um die Innenstadt
Ein Kritikpunkt im Vorfeld waren potenzielle Auswirkungen des Donauquell-Sommers auf den Verkehr in der Innenstadt, welche Einzelhändler und Gastronomen äußerten. Der Verkehr muss nämlich aufgrund der Sperrungen an der Stadtkirche und am Rathausplatz stellenweise umgeleitet werden.
Aber die Stadt betont in der Pressemitteilung, dass das niemanden bei der Anreise zur Karlstraße beeinträchtigen werde. „Dabei bleiben die Geschäfte in der Karlstraße weiterhin erreichbar. Auch das Parken vor den Geschäften ist möglich.“

Die beiden betroffenen Flächen werden in den kommenden drei Monaten zu Fußgängerzonen. Laut Stadt können Bewohner, Anlieger sowie Anlieferverkehr Ausnahmegenehmigungen zur Einfahrt beantragen.
Auswirkungen auf Verkehrsführung
Doch wie sieht die Verkehrsführung genau aus? Zum Beispiel wird die Karlstraße bereits von der Schulstraße kommend bis zur Zeppelinstraße zur Einbahnstraße. Aus der Max-Egon-Straße können Autos nur noch nach links auf die Karlstraße einbiegen.
Auch die Fürstenbergstraße wird zwischen Heinrich-Feuerstein-Straße und Sennhofstraße stadtauswärts zur Einbahnstraße. Der Durchgangsverkehr wird zudem für den Zeitraum über den City-Ring geleitet, sodass die Innenstadt allgemein entlastet werden soll.
Alle weiteren Änderungen haben wir in einer Grafik zusammengefasst:
Händler verteilen Lageplan
Einen eigenen Plan zur Information in Form eines Einkaufsführers werden nun Gewerbetreibende aus Donaueschingen veröffentlichen, dieser befindet sich derzeit im Druck. Denn einige von ihnen halten die Kommunikation des Innenstadtkonzepts seitens der Stadt im Vorfeld – speziell was Zufahrt und Parkmöglichkeiten angeht – nicht für ausreichend.
Daher, sagt Stefan Baur, kamen die Händler auf die Idee, selbst einen Plan zu veröffentlichen, den sie bei sich in den Geschäften auslegen wollen. „Wir wollen so auch die positive Stimmung vom Handel zeigen und nochmal deutlich machen, dass wir weiter ganz normal erreichbar sind.“
So wie das Thema im Vorfeld kommuniziert wurde, sei laut Baur bei vielen Menschen der bleibende Eindruck entstanden, die Innenstadt sei für die drei Monate komplett gesperrt oder zumindest schwieriger zu erreichen.
Daher hätten sich die Händler gezwungen gesehen, auch selbst nochmal darüber zu informieren, dass das so nicht sei und man auch in den kommenden drei Monaten problemlos mit dem eigenen Auto zu einem entspannten Bummel auf der Karlstraße anreisen kann.