Auf dem Bau läuft selten alles ganz wie gewünscht. Häufig tauchen unangenehme Probleme auf, von denen man im Vorfeld nichts geahnt hat, sodass man plötzlich komplett umdisponieren muss. Da gilt für die kleine Baustelle in den eigenen vier Wänden wie auch für große Bauprojekte, etwa vom Landkreis.
So macht nun auch der Fund diverser Schadstoffe die Sanierungsarbeiten an den Gewerblichen Schulen Donaueschingen für Landratsamt des Schwarzwald-Baar-Kreises etwas komplizierter.
Schadstoffe tauchen in Klassenzimmern auf
Bei der Sanierung wurden im Bauteil B mit Klassenzimmern und Werkstätten die Schadstoffe Asbest, Künstliche Mineralfasern (KMF), Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Polychlorierte Biphenyle (PCB) gefunden.
Die Messungen wurden nach Angaben des Landratsamts im Zusammenhang mit den Bauarbeiten durchgeführt. Einige Bauteile seien nicht mit Schadstoffen belastet, da zum Zeitpunkt des Baus andere Baustoffe verwendet wurden. Dies hänge vom jeweiligen Baujahr ab.
Keine Gefahr für die Gesundheit
Im laufenden Schulbetrieb werde der betroffene Gebäudeteil nur noch teilweise genutzt. In einem Bereich werden aktuell Probesanierungen durchgeführt, daher ist dieser Bereich laut Landratsamt komplett gesperrt.
Die weiteren betroffenen Räume habe man so gesichert, dass messbar keine Gesundheitsgefahr davon ausgehe und der Schulbetrieb aufrechterhalten werden könne.
Sanierung zwingt Klassen zum Umzug
Ab dem kommenden Schuljahr können die Theoriezimmer sowie die Werkstätten, die im B-Bau untergebracht sind, nicht mehr genutzt werden. Alles, was bisher in diesen Räumen stattgefunden habe, werde deshalb innerhalb Donaueschingens verlagert.
Alle Klassen in der dualen Ausbildung, die den Gebäudeteil B und damit die Werkstätten benutzen, müssen ab dem kommenden Schuljahr tageweise ausgelagert werden. Im Schulbetrieb werde es bis zum Schuljahresende keine spürbaren Auswirkungen geben.
In den Sommerferien sollen Vorbereitungen für den Umzug getroffen werden. Die genaue Anzahl der Schülerinnen und Schüler kann das Landratsamt aktuell noch nicht beziffern, da diese von den Auslagerungsmöglichkeiten und der Stundenplanung abhängt.
Kosten schießen nach oben
Der Schulträger geht davon aus, dass die zusätzlichen Kosten für die nun notwendigen Maßnahmen bei bis zu zwei Millionen Euro liegen, die er nun überplanmäßig für den Bau braucht. Eine Kostenbeteiligung von Gemeinden, aus denen Schüler die Gewerblichen Schulen kommen, sei nicht vorgesehen.
Für die Sanierung werde eine Bauzeit von maximal zwei Jahren eingeplant. Man habe zur Abklärung eine komplette Schadstoffanalyse durchgeführt. Weitere Gebäudeteile seien nicht betroffen.