Schöner hätte der Fasnet-Auftakt nicht sein können. Bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen zog der Fasnet-Goascht mit Pauken und Trompeten, mit Trommeln und Schalmeien, mit Mini-Wuescht und goldiger Altvillingerin ins Städtle ein.
Als dann das erste "giizig, giizig" vom Straßenrand her ertönt, hat auch der letzte das Gefühl: Es ist wieder soweit: Endlich wieder Fasnet!
Angeführt von der Jugendkapelle der Stadtmusik zogen die kleinen Narros, die jungen Altvillingerinnen und kleinen Generäle, die Katzenjugend und die Glonkinchen, die kleinen Südstadtclowns, Warenbachhexen, Rietvögel und wie sie alle heißen durch die Villinger Innenstadt.
Die Zuschauer säumten dicht gedrängt die Umzugsstrecke entlang der Niederen Straße, der Rietstraße, der Bickenstraße bis hin zur Bärengasse zum Teil in drei Reihen hintereinander.
"Alles ist toll. Die schöne Musik, die pfiffigen Ideen der Schulen", sagt eine Zuschauerin aus Marbach, die sich am Marktplatz positioniert hat. "Ich komme jedes Jahr. Und dann noch so ein Wetter. Was will man mehr?" Eigentlich nichts. Außer vielleicht ein paar Gutzle.
Und die werden auch reichlich verteilt. Vorausgesetzt natürlich, der potenzielle Gutzle-Empfänger ist textsicher. Und das sind die kleinen Zuschauer, die natürlich bevorzugt die Süßigkeiten bekommen, oft mehr, als die Erwachsenen.
Einzig die Hexenschemen sorgen bei der ein oder anderen kleinen Besucherin am Straßenrand im ersten Augenblick zu einem Fluchtreflex hinter Mama oder Papas Beine. Wenn dann aber eine Hexenhand zur Versöhnung ein Päckchen Gummibärchen entgegenstreckt, ist der erste Schreck auch gleich wieder verdaut.
Unerschrocken sind freilich die kleinen Narren selbst. Ob der kleine Stachi mit seiner Narro-Schere, mit der er den Zuschauern und seien sie noch so groß, die Hüte vom Kopf stibitz, oder der Mini-Wuescht, der mit aller Kraft versucht, sein Heu in die Ausschnitte der Zuschauer zu stopfen.
Die besonderen Akzente setzten auch in diesem Jahr wieder die Schulen und Kindergärten der Doppelstadt. Mit tollen Kostümen und kreativen Motto-Ideen waren sie wieder zahlreiche am Start.
Auch wie jedes Jahr dabei war der Trommlerzug der Caritas. Fastnacht und Inklusion schließen sich eben nicht aus. Im Gegenteil.
Der Kinderumzug ist schon lang vorbei, da klingen Narro-Marsch und Schunkellied immer noch durchs Städtle. Fasnet isch. Die Kleinen haben es vorgemacht. Am Montag können dann die Großen zeigen, was sie so drauf haben.