Sie sind eingebettet in die vielen Zünfte und Vereine: Fünf Schulen und der Waldkindergarten machten dieses Jahr beim Kinderumzug am Schmotzige Donnerstag in Villingen mit. Oft steckt in diesen Gruppen eine monatelange Arbeit, um die Kostüme und Schilder anzufertigen.
Das ist auch der Grund, warum nicht jede Bildungsstätte jedes Jahr antritt. Einzige Ausnahme: Der Villinger Waldkindergarten ist schon sehr lange dabei. Ihr Motto "Waldi-Walda" und die als Zwerge und Wichtel verkleideten Kinder, Eltern und Erzieherinnen sind inzwischen vom Umzug nicht mehr wegzudenken.
Sehr politisch gaben sich dieses Jahr einige Beiträge der Schulen. "Baustelle Villingen eine echte Behinderung", ärgerten sich die Jugendlichen und Lehrer der Christy-Brown-Schule für Körperbinderte. Wer sich einmal mit dem Rollstuhl über aufgerissenes Pflaster mühen musste, kann das Anliegen verstehen: "Mit dem Rollstuhl durch die Gass, Leute das macht keinem Spaß." Oder: "Kleine Fallen überall, große bringen uns zu Fall."
Die Schüler des Gymnasiums am Hoptbühl nahmen die Plastikflut aufs Korn: "PE-PP-PVC zu schade für die Tonne", lautete ihr Motto. Angeführt von Rektorin Simone Duelli-Meßmer kritisierten die Jugendlichen den gedankenlosen Umgang mit dem Plastikmüll. "Kunststoffberge welch ein Graus, doch wir machen Mode draus", hieß es beispielsweise auf einem Plakat. Oder: "Glas, Keramik, Blech, Papier – dafür demonstrieren wir."
Die Carl-Orff-Schule für Geistigbehinderte marschierte in sehr farbenprächtigen Gewändern auf, denn sie hat etwas zum Feiern. Die Einrichtung wird dieses Jahr 50 Jahre alt. Ihr Motto für den Kinderumzug lautete "Carl Orff Schule – 50 bunte Jahre – Carli-Carlo – 50 Jahre weiter so." Die Schüler hatten ihre Freude an der Sache, mit knallbunten Puscheln sorgten sie für Stimmung entlang der Umzugsstrecke, und ihr Ruf "Carli-Carlo" passte doch bestens zu "Narri-Narro".
Das Anliegen der Bickebergschule machte nachdenklich: "Alle gleich und doch verschieden. Punkt, Punkt, Komma,, Strich – hier geht's nur um dich und mich." Sie waren als Strichmännchen unterwegs – doch deutlich wurde eben auch, dass hinter jeder Maske ein eigener Kopf steckte – wie an der Fastnacht eben auch.
Die Warenbergschule nahm sich einem Märchen an – dem Kartoffelkönig: "Kartoffelkönig/-königin/ Kartoffel dick und schwer – wir sind König schaut mal her." Und damit lenkten sie die Blicke auf sich, wie sie in einer großen Gruppe in zugeschneiderten Kartoffelsäcken und goldfarbenen Kronen durch die Innenstadt liefen.